Düsseldorf.

Wenige Stunden bevor die Silvesternacht von Raketen erhellt wird, spielt sich ein für Astronomen viel spannenderes Schauspiel am Himmel ab: Der Mond taucht in den Schatten der Erde. Der Vollmond ist dann nicht kreisrund, stattdessen fehlt ein Stück zur perfekten Kugelform.

Am letzten Tag des Jahres können Sternenfreunde Zeuge einer partiellen Mondfinsternis werden: Wer am Donnerstagabend gegen 20.20 Uhr mitteleuropäischer Zeit bei klarem Himmel zum Vollmond emporblickt, wird eine kleine Verfinsterung am unteren rechten Rand der Mondscheibe feststellen.

Kleine Delle im Vollmond

Der Vollmond erscheint also nicht ganz rund, sondern weist gleichsam eine kleine schwarze Delle auf. Diese Mondfinsternis am Silvesterabend ist in Europa, Afrika und Asien zu beobachten. Es ist die einzige hierzulande sichtbare Finsternis des gesamten Jahres 2009.

Finsternisse sind das Ergebnis des himmlischen Wechselspiels von Sonne, Mond und Erde. Bei einer Mondfinsternis steht unser Planet auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Mond - der Vollmond taucht also in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft.

Dass eine Mondfinsternis nicht jedesmal bei Vollmond auftritt, liegt an der leichten Neigung der Mondbahn gegen die Ekliptik, also die Ebene der Erdbahn. Wegen dieser Neigung von rund fünf Grad wandert der Mond auf seiner Bahn um die Erde meist ober- oder unterhalb am Erdschatten vorbei. Nur wenn der Vollmond exakt in einem der beiden Schnittpunkte von Mondbahn- und Erdbahnebene steht, wird er vom Erdschatten erfasst.(afp)