Peking. .
Die chinesische Schriftstellerin Mian Mian zieht gegen Google vor Gericht, um gegen die Veröffentlichung ihres jüngsten Romans in einer Online-Datenbank zu klagen. Es ist nicht der erste Urheberrechtsstreit, in den der Internet-Gigant verwickelt ist.
Eine chinesische Romanautorin hat Google wegen der Nutzung ihres jüngsten Buchs im Internet verklagt. Ein Richter in Peking wies die Klägerin Mian Mian und Google am Dienstag an, in Gespräche über einen Vergleich einzutreten und deren Ergebnis mitzuteilen. Der Anwalt der Klägerin, Sun Jingwei, sagte, seine Mandantin verlange Schadensersatz von 61.000 Yuan (6.200 Euro) und eine öffentliche Entschuldigung.
Google-Sprecherin Marsha Wang sagte, das Buch «Acid House» sei aus der Datenbank von Google Books entfernt worden, nachdem das Unternehmen Kenntnis von der Klage erhalten habe. Google Books ist auch in Deutschland, anderen europäischen Staaten und den USA auf Proteste und Widerstand von Verlagen und Autoren gestoßen. Mit den Verlegern und Autoren in den USA wurde im vergangenen Jahr ein Vergleich geschlossen, der die Zahlung von 125 Millionen Dollar vorsieht und dessen kürzlich erfolgte Revision noch gerichtlich gebilligt werden muss.
Google hat bisher mehr als zehn Millionen Bücher eingescannt. Diese sind bei abgelaufenem Urheberschutz vollständig verfügbar, bei Werken mit bestehendem Copyright wird nur der Ausschnitt mit dem jeweiligen Suchbegriff angezeigt. Die chinesische Copyright-Gesellschaft für schriftliche Werke teilte mit, sie habe bei Google Books mehr als 80.000 Werke chinesischer Autoren gefunden.
Mian Mian lebt in Shanghai und wurde im Jahr 2000 mit ihrem Roman «Candy» bekannt, der mit seiner Darstellung von Heroinkonsum für Aufsehen sorgte. Der größte Teil ihres Werks ist in China verboten, doch finden Untergrunddrucke eine weite Verbreitung. (apd)