Stuttgart. .
Sie sind gerade total „in“, weil sie Konzentration und Leistungsfähigkeit erhöhen sollen. Doch Baden-Württembergs Verbraucherminister warnt: Die sogenannten Energy Shots, Getränke mit sehr viel Koffein, können gesundheitsschädlich sein.
Wegen gesundheitlicher Risiken warnt der baden-württembergische Verbraucherminister Peter Hauk vor dem Konsum von sogenannten Energy Shots. In diesen Getränken ist demnach noch mehr Koffein enthalten als in klassischen Energy Drinks wie „Red Bull“, die jetzt ihren eigenen Energy Shot auf den Markt gebracht haben. 50 bis 200 Milligramm Koffein enthalten die Shots, das entspricht der Menge in einer bis drei Tassen Kaffee. Wer entgegen der Empfehlung mehr als einen Energiedrink zu sich nimmt, geht ein Gesundheitsrisiko ein, wie das Ministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.
Warnhinweise zu klein oder nicht auffällig genug
Warnhinweise oder Verzehrsempfehlungen wie zum Beispiel «Nicht mehr als eine Flasche täglich trinken», «nicht mit Alkohol mischen» oder «nicht geeignet für Schwangere, koffeinempfindliche Personen und Kinder» seien lediglich im Kleingedruckten und meist zu unauffällig angebracht, kritisierte Hauk.
«Da diese Produkte vor allem von Jugendlichen konsumiert werden, sollten Eltern bei ihren Kindern nachdrücklich auf einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Produkten hinweisen», sagte er. Der Verbraucherminister forderte die Hersteller auf, solche Kundeninformationen klar, verständlich und eindeutig lesbar auf dem Produkt anzubringen.
Gesundheitsrisiko Energy Shot und Alkohol
Unerwünschte Wirkungen kann es laut Hauk nicht nur wegen des Koffeins geben. Wegen ungewisser Datenlage bestehe der Verdacht, dass diese durch Zusammenwirken mit Ethanol aus alkoholischen Getränken und körperlicher Anstrengung verstärkt werden könnten.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat nach Angaben Hauks Erfahrungen nach dem Trinken von Energydrinks zusammengestellt. Demnach wurden Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Nierenversagen und sogar Todesfälle beschrieben, wobei die Frage des kausalen Zusammenhanges offen sei.
Der Verbraucherminister sprach sich grundsätzlich gegen Werbung für die Aufputschmittel aus. Er habe kein Verständnis für Gewinnspiele in Jugendzeitschriften. «Es ist moralisch inakzeptabel, wenn hochdosierte ‘Energy Shots’ einerseits mit einschränkenden, aber schlecht lesbaren Verzehrsinformationen versehen werden, aber anderseits als ‘völlig legale Alternative’ angepriesen werden, um die eigene Konzentration zu stärken und wieder fit zu machen.»