Schwerin. Ein Tornado hat südlich von Mecklenburg-Vorpommerns Hauptstadt Schwerin Schäden in Millionenhöhe verursacht. Personen wurden nicht verletzt. Der Deutsche Wetterdienst hatte zunächst keine Hinweise auf ein Unwetter dieses Ausmaßes.

Laut Feuerwehr wurden in mehreren Gemeinden im Nordwesten des Kreises Parchim Gebäude beschädigt, einige sogar stark. Mehrere Häuser sind wegen abgedeckter Dächer und Mauerschäden vorübergehend unbewohnbar. Personen wurden nicht verletzt. Eine ältere Dame erlitt einen Schock und musste ärztlich betreut werden.

Am schwersten war die Gemeinde Plate von dem Unwetter betroffen, in der 63 Wohnhäuser und andere Gebäude sowie 17 Fahrzeuge beschädigt wurden. Die Schadenshöhe in der Gemeinde schätzte die Polizei am Freitag auf mindestens 3,5 Millionen Euro.

Deutscher Wetterdienst hatte zunächst keine Hinweise

Dem Deutschen Wetterdienst war das Ereignis zunächst nicht bekannt. «Durch eigene Messungen und Beobachtungen hatten wir keinen Hinweis auf eine Windhose oder einen Tornado», sagte ein Meteorologe auf ddp-Anfrage. Angesichts der allgemeinen Wetterlage in der Region um Schwerin mit Windstärken um 80 Stundenkilometer und Hagelschauern sei ein kleinerer Tornado jedoch «durchaus plausibel». Kleinräumige Ereignisse dieser Art fielen im bundesweiten Beobachtungsnetz häufig nicht auf.

In Schwerin waren ebenfalls am frühen Abend kurzzeitig Hagelkörner in Erbsengröße niedergegangen. Im Kreis Nordvorpommern kam es vereinzelt zu Starkregen mit heftigen Winden. Dabei wurden einige Bäume umgeworfen, Straßen unter Wasser gesetzt und Gullydeckel aus den Verankerungen gehoben. (ddp)