Berlin. Forscher rätseln über einen mysteriösen Fund aus der Wüste: Was die Inschrift der Schriftrolle über eine antike Sekte aussagt.
Eine antike Schriftrolle aus der Wüste Juda, die in Israel und im Westjordanland liegt, hat das Interesse von Archäologen geweckt. Nicht nur ist sie besonders verschlüsselt, sie gibt offenbar auch Hinweise auf die Auswahlrituale einer antiken Sekte und kommt dabei einem Horoskop gleich. Die Israel Antiquities Authority (IAA) veröffentlichte über ihre Auftritte in den sozialen Medien ein Bild dieser Schriftrolle und erklärte in einem Instagram-Post, was es mit diesem Fundstück auf sich hat.
Mysteriöser Fund: Inhalt der Schriftrolle sollte offenbar geheim bleiben
Auffällig sei schon, wie das Schriftstück verfasst wurde, so Oren Ableman, der sich auf die Untersuchung der Schriftrollen aus der Judäischen Wüste spezialisiert hat. Verfasst wurden die Texte demnach auf Hebräisch – allerdings rückwärts von links nach rechts geschrieben – und sie enthielten griechische, aramäische und antike hebräische Schriftzeichen sowie einen Code. „Die Texte waren offenbar geheim, verständlich nur für die Führung der Sekte, zu der die Schriftrolle gehört“, folgerte Ableman.
Der Inhalt der Schriftrolle soll die Ideen der Sekte erklären, die an moderne Horoskope erinnern. So soll nach dem Glauben der Sekte das Geburtsdatum einer Person über ihre physischen Eigenschaften entscheiden und auch darüber, wie viel Licht und Schatten, also Gutes und Böses, sie in ihrer Seele trägt.
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„Es gibt Forscher, die die Hypothese aufstellen, dass diese Arbeit mit einer Prüfung zusammenhängt, der sich neue Kandidaten der Sekte unterziehen müssen, bevor sie in die Gemeinschaft aufgenommen wurden, deren Mitglieder sich als ‚Söhne des Lichts‘ bezeichneten“, so Ableman.
Jedes neue Mitglied musste demnach beweisen, dass es tatsächlich geeignet war, aufgenommen zu werden, erklärte der Forscher weiter. Das falsche Geburtsdatum könnte daher genauso ein Ausschlussgrund gewesen sein wie die falsche Kopfform.
Über das Alter der Schriftrolle und den genauen Fundort gaben die Forscher keine weiteren Informationen preis.
fgö