Paris. Frauen haben das Panzerglas vor dem berühmten Gemälde Leonardo Da Vincis mit Flüssigkeit bespritzt. Es war nicht der erste Angriff.
Am Sonntagvormittag haben zwei Aktivistinnen Suppe auf das Panzerglas geschüttet, das das weltberühmte Porträt der Mona Lisa im Pariser Louvre schützt. Auf einem Video, das die Presseagentur CL Press auf X, vormals Twitter, teilte, ist zu sehen, wie die zwei Frauen zunächst eine orangefarbene Flüssigkeit in Richtung des Gemäldes werfen und dann ihre Forderungen für eine Landwirtschaftsreform und gesunde Ernährung vortragen.
Das Gemälde wurde Medienberichten nach nicht beschädigt und der Betrieb im Pariser Louvre konnte kurze Zeit später wieder normal weiterlaufen. So zitiert der Sender Deutsche Welle eine Sprecherin des Museums.
Hintergrund des Suppen-Wurfs: Bauernproteste in Frankreich
Eine der Aktivistinnen trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Riposte Alimentaire“, was so viel heißt wie „Lebensmittel-Gegenangriff“ und der Name einer Bewegung in Frankreich ist, die sich für das Recht auf gesunde Ernährung einsetzt. „Was ist wichtiger? Kunst oder das Recht auf gesunde und nachhaltige Ernährung?“, rufen sie. „Riposte Alimentaire“ bezeichnet sich selbst als „französische zivile Widerstandskampagne, die darauf abzielt, einen radikalen Wandel der Gesellschaft auf klimatischer und sozialer Ebene voranzutreiben.“
Bei ihrer Aktion beziehen sich die Aktivistinnen auch auf die Situation der Bauern in Frankreich. „Unser Landwirtschaftssystem ist krank. Unsere Bauern sterben bei der Arbeit“, rufen sie. Momentan protestieren Bauern in Frankreich für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen und blockierten dabei auch Autobahnen. Mitauslöser war auch hier der Diesel. Macron hatte angekündigt, die Steuern auf Agrardiesel bis 2030 schrittweise zu erhöhen.
Stein, Torte, Tasse: Was schon alles auf die Mona Lisa geworfen wurde
Es ist nicht das erste Mal, dass Lebensmittel und andere Gegenstände in Richtung der Mona Lisa fliegen. Im Mai 2022 warf ein als Rollstuhlfahrerin getarnter Mann eine Sahnetorte auf das Panzerglas vor dem Gemälde. Anschließend wurde der damals 36-Jährige in die Psychiatrie eingewiesen.
Schon 1956 warf ein Mann einen Stein auf das 500 Jahre alte Gemälde und beschädigte es. Daraufhin wurde es mit einer Glasscheibe geschützt, die 2005 mit einem Panzerglas-Kasten ersetzt wurde. 2009 warf eine Russin eine leere Teetasse auf die Mona Lisa und zerkratzte damit die Scheibe.
Kunstwerke dienten in den vergangenen Jahren weltweit immer wieder als Plattformen für den Protest von Klimaaktivisten. Die Aktivisten und Aktivistinnen der Letzten Generation in Deutschland waren zuletzt zu anderen Protestformen übergegangen. Sie störten am Mittwoch Friedrich Merz bei seinem Auftritt auf der Grünen Woche in Berlin mit lauten Fragen danach, auf welcher Seite der CDU-Vorsitzende stehe.
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