Bogotá. Der Vater der vier geretteten Dschungelkinder wurde am Freitag festgenommen. Er soll eines der Kinder sexuell missbraucht haben.
Vier Geschwister überleben vor wenigen Monaten 40 Tage allein im kolumbianischen Regelwald. Nun berichten kolumbianische Medien, dass der Vater der Kinder festgenommen worden sei. Es gehe um den Vorwurf der sexuellen Belästigung, berichten Medien wie die Zeitung "El Tiempo" und der Sender Caracol. Der Mann ist der biologischer Vater der zwei jüngsten der vier Kinder und Stiefvater der älteren beiden Kinder. Über verschiedene Vorwürfe gegen ihn hatten Medien bereits Ende Juni berichtet.
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Dem Mann werde vorgeworfen, seine ältere Stieftochter Lesly seit dem Alter von zehn Jahren sexuell missbraucht zu haben, erklärte die Staatsanwaltschaft der Stadt Florencia am Samstagabend (Ortszeit). Der 47-Jährige wurde demnach am Freitag festgenommen und soll vorerst in Haft bleiben.
Die Familienfürsorge-Behörde des südamerikanischen Landes (ICBF) hatte dem Mann den Berichten zufolge schon vor gut zwei Wochen den Zugang zu den Kindern verwehrt. ICBF-Chefin Astrid Cáceres sagte vor Journalisten, sie habe die Nachricht von der Festnahme vernommen. Sie rief dazu auf, den Schutz der Kinder zu respektieren.
Kolumbien: Mutter der Kinder kam bei dem Flugzeugabsturz ums Leben
Suchtrupps hatten die Kinder Anfang Juni nach 40 Tagen im Regenwald gefunden. Sie waren am 1. Mai mit einer Propellermaschine in der Wildnis abgestürzt. Die Kinder waren mit ihrer Mutter auf dem Weg zum Vater gewesen, der nach eigenen Angaben vor Drohungen durch eine bewaffnete kriminelle Gruppe geflüchtet war. Infolge des Absturzes starben die Mutter der Kinder sowie der Pilot und ein indigener Anführer.
Die Älteste, Lesly, hatte sich nach dem Unglück um ihre Geschwister gekümmert und sie durch den Dschungel geführt. Ihre Kenntnis der Region dürfte ihnen geholfen haben, im Dschungel zu überleben. Sie ernährten sich von wilden Maracujas und Mangos sowie Lebensmittelpaketen, die das Militär abwarf. Nach ihrer Rettung waren die vier völlig abgemagerten Kinder einen Monat lang in einem Krankenhaus aufgepäppelt worden. (dpa/afp/cla)
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