Berlin. Die Juli-Nächte sind kurz, haben aber einiges zu bieten. Bestimmte Himmelsphänomene lassen sich in dieser Zeit am besten beobachten.
Die Nächte im Juli sind eher kurz, trotzdem gibt es einiges am Himmel zu sehen. Bestimmte Sternenbilder und Planeten lassen sich sogar jetzt in den Sommermonaten am besten beobachten. Auch mit leuchtenden Nachtwolken und Sternschnuppen ist derzeit zu rechnen. Wir erklären, wann und wo Sie diesen Juli außergewöhnliche Erscheinungen am Himmel sehen können.
Sternschnuppen: In diesen Juli-Nächten sind sie zu sehen
Um den 17. Juli herum können Beobachter Glück haben und einige Sternschnuppen erblicken. Normalerweise treten diese verstärkt zum Monatsende auf, doch in diesem Jahr stört der Mond die Sicht. Bis zum 24. Juli tauchen spätestens ab Mitternacht die sogenannten Perseiden, Meteorschwärme, auf. Danach stört der zunehmende Mond immer stärker. Trotzdem blitzen die Lichter bis zum 24. August immer wieder vereinzelt auf, wie der Bildungskanal ARD Alpha berichtet.
- Lesen sie auch hier: Milchstraße könnte anders aussehen als bisher gedacht
Seltenes Lichtspektakel am späten Abend - Nachtwolken im Juli
Ein ebenfalls im Sommer auftretendes Lichtspektakel dürfte nicht nur für Astronomie-Interessierte faszinierend sein: Ein silbrig-blauer Schimmer am Himmel weist dann auf die leuchtenden Nachtwolken hin. Im Gegensatz zu anderen Wolkenarten erreichen die Nachtwolken eine Höhe von 83 Kilometern.
Wenn die Sonne in einem Winkel zwischen 6 und 16 Grad unter dem Horizont steht, werden die Nachtwolken nur noch von der Sonne beschienen, während der Himmel schon dunkel ist. Am häufigsten ist dieses Phänomen, so erklärt der Verein Meteore e.V., zwischen Mitte Mai und Mitte August zu beobachten. Trotzdem ist dieses Spektakel eher selten, da zusätzlich die Temperatur in einer bestimmten Schicht der Atmosphäre sehr niedrig sein muss. Die besten Chancen hat man am späten Abend, nach Sonnenuntergang und Abendrot.
Bekannte Galaxie an den Tagen um Neumond zu sehen
Von der Milchstraße haben die meisten vermutlich schon gehört, doch gesehen haben sie bisher die wenigsten. Da der Lichtsmog weltweit stark zunimmt, so die Erhebung eines italienischen Instituts für Wissenschaft und Technologie, haben 60 Prozent aller Europäer nur noch einen sehr eingeschränkten Blick auf die Milchstraße.
Der Blick auf die Galaxie kann jetzt aber im Juli nachgeholt werden, denn dann ist die Milchstraße mit den unzähligen Sternen und Nebeln aufgrund der Achsenneigung der Erde wieder sehr gut zu betrachten. Jedoch muss man sich im Juli bis nach Mitternacht gedulden, denn erst dann ist der Himmel dunkel genug für die Milchstraße und das auch nur für anderthalb Stunden.
Zum Ende des Monats kann sie dann bis zu vier Stunden gesichtet werden und auch etwas früher, nämlich ab elf Uhr abends. Ideal zur Beobachtung der Milchstraße sind die Nächte rund um Neumond am 17. Juli. Anfang Juli versperrt der Mond mit seinem hellen Licht noch die Sicht.
Wintersternbild zeigt sich Ende Juli am Nachthimmel
Ebenfalls nur ein recht kurzes Zeitfenster zum Betrachten, haben die verschiedenen Sternenbilder des Tierkreises. Anfang Juli ist der Löwe gegen Mitternacht im Westen zu sehen, gefolgt von der großen Jungfrau. Ende Juli erhebt sich sogar noch das Wintersternbild Stier. Zwillinge und Krebs bleiben im Juli jedoch verborgen. Am besten lässt sich allerdings in diesem Monat das Sternenbild Schütze beobachten, darin gibt es viele Himmelsobjekte zu sehen, wie etwa galaktischen Nebel.
- Lesen sie auch hier: Aliens im Weltall? Forscher entwickeln gigantisches Teleskop
Auffällige Tierkreiszeichen am Juli-Nachthimmel
Den Nachthimmel schmücken ebenfalls drei sehr auffällige Sternenbilder: der Adler, der Schwan und die Leier. Diese gab es schon im Vormonat, jetzt sind sie weiter Richtung Südosthimmel gewandert. Der hellste Stern des Schwans, Deneb, bildet gemeinsam mit Wega im Sternenbild Leier und Atair im Adler das sogenannte Sommerdreieck.
- Lesen sie auch hier: Wie das Unwetter über Deutschland gezogen ist
Planet Saturn fast immer zu sehen – die Venus zieht sich langsam zurück
Gefasst machen kann man sich im Juli auch noch auf andere Himmelsobjekte. So lässt sich mit einem Fernglas der Planet Jupiter betrachten, zusätzlich sind dabei die vier Galileischen Monde zu sehen, die um den Planeten umherschwirren. Fast die ganze Zeit sichtbar ist im Juli der Saturn. Im Teleskop lassen sich dessen Ringe erkennen.
Die Venus prangte viele Monate am Abendhimmel, jetzt zieht sie sich allerdings langsam zurück. An den letzten Juliabenden ist sie aber noch sichtbar und genau dann lohnt sich ein Blick. Denn die Venus wandert zwischen Erde und Sonne hindurch und schrumpft dann zu einer sehr dünnen Sichel.
- Lesen sie auch hier: Kampf gegen Lichtverschmutzung: Sternenhimmel in Gefahr
Da sich der Merkur und die Venus in diesem Monat nicht ins Gehege kommen, ist auch dieser Planet ideal zu sehen. Gegen vier Uhr zeigt er sich vom 6. bis 20. Juli in der Morgendämmerung.