Berlin. Viel Sonne, viel Ozon: Viele Leute reagieren empfindlich auf das Gas, gerade Kinder. Lesen Sie hier, wie man sich am besten verhält.

Wenn im Sommer die Temperaturen steigen und es lang und anhaltend heiß ist, kann sich schnell Ozon bilden. Dann ist die Luft hochgradig ungesund.

Das droht aktuell beispielsweise in einigen nordrhein-westfälischen Städten wie Duisburg oder Krefeld, wie aus dem Wetterbericht von Jörg Kachelmann hervorgeht. Als typische Problemregionen gelten außerdem Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland.

Tückisch ist, dass Ozon sich zwar in den Innenstädten mit viel Verkehr bildet, dort aber zugleich abgebaut wird, wenn es auf Stickstoffmonoxid aus Autoabgasen reagiert. Der Wind vertreibt den Ozon aus den Städten. Und so kommt es zum paradoxen Effekt, dass regelmäßig am Stadtrand und in den angrenzenden ländlichen Gebieten die höchsten Werte gemessen werden.

Ozon: Säuglinge, Kinder und Jugendliche besonders gefährdet

Die Menschen reagieren unterschiedlich. Man geht davon aus, dass etwa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung besonders empfindlich sind. Folge: Reizung der Atemwege, Husten, Kopfschmerzen, Atembeschwerden.

Das gilt gerade für Menschen, die bezogen auf ihre Körpergröße, ein relativ erhöhtes Atemvolumen haben. Für Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche ist die Gefahr von bleibenden Schäden groß, wie Kachelmann auf Twitter mahnt.

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Ab einem Schwellenwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gilt der Ozonwert als schädlich, ab 180 soll die Bevölkerung gewarnt werden. Einige Städte in Nordrhein-Westfalen kommen gerade in den roten Bereich. Aktuelle Werte und Prognosen findet man im Portal Luftdaten und in der Smartphone-App Luftqualität.

Bei hohen Ozonwerten: Anstrengungen vermeiden

Bei hohen Ozonwerten sollte man sich so verhalten wie bei großer Hitze. Längere körperliche Anstrengungen sollte man laut Umweltbundesamt möglichst nicht in die Mittags- und Nachmittagsstunden legen. Anders gesagt: Wenn Joggen, dann in den Morgenstunden. Und wie gesagt: Es bringt nichts, den Sport vom Stadtpark in den Wald zu verlegen, im Zweifel können die Werte dort noch höher sein.

Da bei schönem ⁠Wetter die meisten Menschen die Fenster offen lassen, strömt automatisch auch mehr Ozon in die Innenräume. Deswegen sollte man vorzugsweise in den Morgenstunden lüften.

In großer Höhe ist Ozon hilfreich, anders als am Boden

Ozon ist giftig und farblos und bildet sich bei intensiver Sonneneinstrahlung durch komplexe photochemische Prozesse aus bestimmten Schadstoffen. In einer Höhe von 20 bis 30 Kilometern schützt uns die natürliche Ozonschicht vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne. Entsteht Ozon allerdings am Boden, kann es in hohen Konzentrationen eben der Gesundheit schaden. (fmg)