Höxter. Die Landesgartenschau 2023 in Höxter ist eröffnet. Worauf sich Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr besonders freuen können.
Die Landesgartenschau 2023 in Höxter ist gestartet. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Schau, die bis zum 15. Oktober dauert, am Donnerstagmorgen eröffnet. „Hier lässt sich Kultur, Natur und Geschichte an einem Ort erleben“, so Wüst, die Gartenschau solle zum „Ausgangspunkt einer neuen städtebaulichen und touristischen Entwicklung in Höxter und in der gesamten Region“ werden.
Die Veranstalter rechnen mit insgesamt 400.000 Besuchern. Das 31 Hektar große Gelände erstreckt sich von der Altstadt über den Wall entlang der Weser bis zum Welterbe Corvey, ein ehemaliges Benediktinerkloster.
Landesgartenschau in Höxter: Arzneipflanzen und eine versunkene Stadt
Unter dem Motto „Schön hier - komm gucken“ zeige sich Höxter als Stadt am Wasser und Stadt mit Geschichte, erklärte die Landesgartenschau. So gedeihen etwa unter den Doppeltürmen des Westwerkes von Corvey Rosen-Schönheiten, seltene Stauden oder duftende Sträucher. Heilkräuter und Arzneipflanzen finden die Gäste im Remtergarten im Schutz der Klostermauern. Im Weserbogen macht ein Archäologiepark eine versunkene mittelalterliche Stadt sichtbar. Die Macher haben 315.000 Zwiebeln, 32.500 Stauden und Gräser sowie 700 Großgehölze und über 3000 Sträucher gepflanzt. Dazu kommen mehr als 900 Rosen und 800 Hopfenpflanzen.
Der Wall rund um die Höxteraner Altstadt soll den Angaben zufolge ein blühendes Band bilden und unter anderem Beispiele von Hausgärten und Friedhofsgärten zeigen. Ein großes Kulturprogramm „Stadt Land Fluss - Luftikus“ soll bekannte Künstler nach Höxter bringen. Im Ausstellungsbereich „Weserscholle“ gestalten die regionalen Religionsgemeinschaften einen ökumenischen „Schöpfungsgarten“. Dort sind Besucherinnen und Besucher unter dem Motto „leben. glauben. staunen“ zu täglichen Gebets-, Andachts- und Meditationszeiten eingeladen. Außerdem stehen hier Lesungen, Vorträge und Konzerte auf dem Programm.
An 179 Veranstaltungstagen bieten die Macher in fünf Parkteilen und sechs Bühnen ein großes durch das Land gefördertes Kulturprogramm an. Kronleuchter-Akrobatik bietet Aufregendes fürs Auge, Schauspielerin Katharina Thalbach liest und Tatort-Kommissar Axel Prahl kommt mit seinem Inselorchester als Musiker.
Reise durch die Geschichte: Landesgartenschau in Höxter auch historisch interessant
Insgesamt warten 60 Ausstellungsbeiträge erwarten die Besucher, darunter 34 Themen- und Galeriegärten und mehr als 1000 Veranstaltungen. Das Angebot scheint gut anzukommen: Schon vor der Eröffnung wurden bereits 27.000 Dauerkarten verkauft und damit ein selbst gesetztes Ziel fast erreicht. „Wir wollen mehr Dauerkarten verkaufen als Höxter Einwohner hat“, sagte Claudia Koch, Co-Geschäftsführerin und Baudezernentin, der Deutschen Presse-Agentur. Höxter an der Landesgrenze zu Hessen und Niedersachsen hat knapp 29 000 Einwohner.
Die Landesgartenschau ist in Höxter auch eine Reise durch die Stadtgeschichte. Vor 1200 Jahren gab Karl der Große den Anstoß, Corvey zu gründen. Die Benediktiner entwickelten das Kloster zu einem der führenden geistigen Zentren des Kontinents. Heinrich von Fallersleben arbeitete von 1860 bis 1874 als Bibliothekar in Corvey. Der Dichter der deutschen Nationalhymne wurde in Höxter begraben. Ein Denkmal auf der Wallanlage der Stadt erinnert an sein Wirken. (mit dpa)