In NRW sind von Januar bis Juli 30 Menschen bei Badeunfällen ertrunken. Das waren 14 Tote mehr als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres.

In Nordrhein-Westfalen sind von Januar bis Juli dieses Jahres 30 Menschen ertrunken. Das waren 14 Tote mehr als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag bei einer Zwischenbilanz des Jahres im schleswig-holsteinischen Ostseebad Damp mitteilte. 14 Menschen ertranken in Flüssen, 10 in Seen und 2 in einem Kanal. Die weiteren Opfer starben in einem Bach, im Pool, im Schwimmbad oder im Teich.

Mitte Juli war in Duisburg ein 33-Jähriger im Masurensee ertrunken.
Mitte Juli war in Duisburg ein 33-Jähriger im Masurensee ertrunken. © dpa | Christoph Reichwein

Wie bereits im Vergleichszeitraum 2021 war auch in diesem Jahr bislang der Juni der Monat mit den meisten Badetoten. Aber: Während vor einem Jahr die Zahl der Opfer erst im Sommer auffallend hoch ging (11 im Juni), gab es 2022 bereits in den ersten Monaten zahlreiche Todesfälle (3 im Februar, 6 im März und jeweils 3 im April und Mai).

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Tödliche Badeunfälle: Die meisten ereignen sich in unbewachten Gewässern

Auch beim Alter der Ertrunkenen gibt es eine Veränderung. 2021 kamen die meisten Badetoten noch aus der Gruppe der 11- bis 20-Jährigen (6). Ein Jahr später sind wieder 6 der Toten zwischen 11 und 20 Jahre alt, aber in der Altersgruppe der 31- bis 50-Jährigen gibt es insgesamt 9 Badetote. Und auch bei den noch älteren (71 bis 85) gibt es 5 Opfer.

Die Zahl der in Deutschland ertrunkenen Menschen stieg nach DLRG-Zahlen von Januar bis Juli im Vergleich zum Vorjahr um 15 auf mindestens 199. Seit Beginn der Badesaison Anfang Mai zählten die Lebensretter 136 Tote, 9 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Mehrzahl der Unfälle ereignet sich nach DLRG-Angaben im Binnenland in zumeist unbewachten Gewässern.

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Als Ursache für viele tödliche Badeunfälle nannte die DLRG unter anderem Selbstüberschätzung, übermütiges Handeln und Unkenntnis von Gefahren. Aber auch mangelnde Fähigkeiten im Schwimmen führten zum Ertrinken. Die Corona-Pandemie habe die Situation zusätzlich verschärft. Weniger Kinder und Jugendliche als üblich hätten das Schwimmen gelernt.

Zudem seien nur halb so viele Rettungsschwimmer ausgebildet worden wie in anderen Jahren. Entsprechend suchten viele Freibäder vergeblich Personal für die Badeaufsicht. Bayern verzeichnete mit 42 Ertrunkenen die meisten Todesopfer, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (30) und Niedersachsen (23). (dpa)