Meckenheim. Bevor sie zuschlagen konnten, haben Polizisten in Bonn drei mutmaßliche Geldautomatensprenger gefasst. In deren Auto war nicht nur Sprengstoff.
Mehrere Detonationen haben am frühen Mittwochmorgen Anwohner bei Meckenheim aus dem Schlaf gerissen. Notrufe gingen bei der Polizei ein, doch die konnte Entwarnung geben: Die Detonationen waren Folge eines Fahndungserfolgs.
Zivilpolizisten hatten zuvor um 0.20 Uhr am Bahnhof Meckenheim drei mutmaßliche Geldautomatensprenger im Alter von 23, 25 und 35 Jahren gefasst und damit vermutlich eine Attacke auf eine Bank verhindert, teilte die zuständige Polizei in Bonn am Mittwoch mit. Zwei der drei Männer kommen aus den Niederlanden, berichtete die Polizei.
Zwei der Verdächtigen sind jetzt in Untersuchungshaft
Zwei der drei Tatverdächtigen sind jetzt in Untersuchungshaft, berichtete die Polizei am Donnerstag. Gegen den 23-jährigen Niederländer lagen keine Haftgründe vor, teilte die Polizei mit. Die Ermittlungen gegen alle drei laufen weiter.
Die drei Männer waren in einem PS-starken Audi unterwegs, der Zivilpolizisten gegen Mitternacht aufgefallen war. Es kam zu einem Zusammenstoß zwischen Polizeiwagen und Audi; zu den näheren Umständen äußerte sich die Polizei am Mittwoch auf Nachfrage nicht.
Mutmaßliche Geldautomatensprenger hatten 160 Liter Benzin-Vorrat im Kofferraum
Die drei Insassen im Audi hätten nach dem Unfall versucht, davon zu laufen. Doch sie wurden gestellt. Die hätten sich kräftig gewehrt, hätten letztlich aber festgenommen werden können, teilte die Polizei Bonn am Nachmittag mit. Einer der drei Männer habe in einem Krankenhaus ambulant verarztet werden müssen, bis auch er in Polizeigewahrsam haben genommen werden können, teilte die Polizei mit.
An Bord des Audi fanden sich neben Festsprengstoff auch mehrere Benzinkanister mit insgesamt 160 Litern Kraftstoff, teilte die Polizei. Das Benzin war vermutlich als Vorrat für den Fluchtweg vorgesehen, sagte ein Polizeisprecher: „Damit die Täter dabei nicht Tanken fahren müssen.“
LKA-Experten sprengten den Sprengstoff noch in der Nacht
Der Sprengstoff wurde noch in der Nacht unschädlich gemacht - und dazu auf einem Feld stückweise gesprengt, teilte die Polizei mit. Sprengstoff-Experten des Landeskriminalamts NRW waren hinzugezogen worden. Der Audi und die Benzinkanister wurden von der Polizei sichergestellt.
Die Zivilfahnder seien „im Rahmen der Maßnahmen zur Verhinderung von Geldautomatensprengungen“ aktiv gewesen, hieß es bei der Polizei. Die drei Festgenommenen waren laut Polizei vermutlich auf dem Weg zu einer Bank. „Bislang ist unklar, wo die Tat stattfinden sollte“, teilte die Polizei mit. Die Ermittlungen laufen weiter, es geht um den Verdacht der Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion, berichtete die Polizei.
(dae)