NRW. Ein Konjunkturpaket des Bundes kommt auch NRW-Bahnhöfen zu Gute. Diese 18 Bahnhöfe werden nun verschönert. Lokale Handwerksfirmen profitieren.

Das geplante Einkaufszentrum „Ufo“ ist am Dortmunder Hauptbahnhof nie gelandet, jetzt landet wenigstens wieder ein Hauptbahnhof, wenn man das so sagen darf. Langsam, ganz langsam schält sich ein moderner Bahnhof aus der Station, die Jahrzehnte vernachlässigt worden war. Neue Gleise, neue Steige, neue Weichen, neue Tunnel; und einmal dabei, saniert die Stadt gleich noch den U-Bahnhof darunter. 2024 sollen die Bauarbeiter die mit Abstand größte Bahnhofsbaustelle im Ruhrgebiet beenden.

Da geht ein bisschen unter, dass die Bahn in diesem Herbst an 18 anderen Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen Hand anlegen lässt, darunter sieben im Ruhrgebiet. Die Kosten trägt der Bund, 40 Millionen Euro deutschlandweit aus einem Förderprogramm für das Handwerk.

Diese Bahnhöfe werden bald saniert

Und so kommt es beispielsweise, dass Besucher des Recklinghäuser Hauptbahnhofes derzeit vor verhängte Bauzäune laufen, naja, fast; Zementsäcke und Fliesenpackungen stapeln sich dahinter. Das ist sozusagen selbsterklärend: In der Bahnhofshalle erneuern Fliesenleger die Bodenplatten, dazu erhält der Bahnhof weitere Geländer.

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Doch eins nach dem anderen. Duisburg zum Beispiel: „Die Welle“, der ganz große Umbau des Duisburger Hauptbahnhofs, lässt weiter auf sich warten. Da werden es die Leute zu schätzen wissen, dass Anstreicher Teile der Empfangshalle neu gestalten. 2025 neue Blindenleitplatten werden hier verlegt, 90 Holzfenster mit Einfachverglasung ausgetauscht gegen Fenster mit Wärmeschutz. Und, in Duisburg-Hauptbahnhof immer ein Thema: Es kommt ein neues Netz zur Taubenabwehr.

In Gelsenkirchen heißen die wesentlichen Aufträge: Dachschalung erneuern und Dachdeckerarbeiten an einzelnen Gleisen. Und: Einbau von Toren unterhalb der Bahnsteige, um unberechtigten Zugang zu verhindern. Von den Arbeiten in Essen dagegen merkt der Reisende nichts: Die Verwaltungsgebäude der Bahn bekommen moderne Heizkörper.

Große Renovierung, energetische Sanierung, kleine Verschönerungen

„Wichtige Renovierungsarbeiten, energetische Sanierungen und kleinere Verschönerungsmaßnahmen“, so die Bahn, will sie aus dem Konjunkturprogramm bezahlen. Regional-Bereichsleiter Stephan Boleslawsky sagt es so: „Weil die Mittel kurzfristig einen Impuls in die Wirtschaft geben sollen, haben wir Projekte ausgewählt, die wir schnell umsetzen können.“

Wie im Hauptbahnhof von Hagen: Auch dort werden in der Empfangshalle und in der Personenunterführung Wände gestrichen. Den Bodenbelag der Unterführung werden sie rutschfest erneuern, sie bekommt eine neue Automatiktür, und das sehenswerte Empfangsgebäude insgesamt bekommt neue Kellerfenster. Andere Kellerfenster werden verfüllt oder zugemauert.


In Haltern tauschen sie gleich alle Fenster des Empfangsgebäudes aus, streichen die Fassade und sanieren das Dach. Und für Wesel steht auf dem Programm, das bereits angelaufen ist: „Austausch von 67 Holzfenstern (Einscheibenverglasung) im Empfangsgebäude gegen neue Kunststofffenster. Neuer Anstrich aller Wand- und Deckenflächen. Austausch einer Eingangstür. Sanierung der beiden Treppenanlagen zu den Mittelbahnsteigen.“

In Düsseldorf liegt der Schwerpunkt etwas anders. So werden im Hauptbahnhof die Wände mit bunter Klebefolie umgestaltet; und in Düsseldorf-Hamm haben Künstler den Eingangsbereich bearbeitet. In Krefeld ist das Leitsystem für Besucher vervollständigt worden, außerdem kamen Stehhilfen auf mehrere Bahnsteige.

Bahn will nicht nur sanieren, sondern auch verschönern

Hinzu kämen noch die Sanierung des Bahnhofsdaches in Siegen. In Bielefeld die Teilsanierung der Fassade. In der Anstrich der Empfangshalle. In Kaldenkirchen die Erneuerung der Personenunterführung. „Alle Bauvorhaben sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden“, so die Bahn: „Reisen und Besucher profitieren von insgesamt 167 attraktiveren Bahnhöfen“ in Ganz Deutschland. Besser ist das – als beispielsweise auf ein Ufo zu warten.