Detmold. Im April startet der Mordprozess gegen eine 15-Jährige aus Detmold. Sie soll ihren kleinen Halbbruder (3) im Schlaf erstochen haben.

Nach einer tödlichen Messerattacke auf ihren dreijährigen Halbbruder beginnt Mitte April der Mordprozess gegen eine 15-Jährige aus Detmold. Wie das Landgericht am Donnerstag mitteilte, ließ die zuständige Strafkammer die Anklage zu und plant den Prozessauftakt für den 20. April. Es sind zwei weitere Verhandlungstermine bis zum 30. April angesetzt. 22 Zeugen seien geladen.

Wegen des jungen Alters der Angeklagten werde die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Details zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft wollte das Gericht ebenfalls aus Jugendschutzgründen nicht nennen.

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Brudermord in Detmold hatte für Entsetzen gesorgt

Der Fall hatte im November 2019 bundesweit Entsetzen ausgelöst. Mit 28 Messerstichen soll die 15-Jährige ihren schlafenden Halbbruder in der heimischen Wohnung in Detmold getötet haben. Angehörige hatten am Abend die Leiche des Jungen gefunden und die Polizei alarmiert. Die Jugendliche war am Folgetag im etwa neun Kilometer entfernten Lemgo festgenommen worden.

Die Ermittler hatten nach der Festnahme angegeben, dass sich die 15-Jährige selbst für die Täterin hielt, sich aber zugleich auf Erinnerungslücken berief. Sie soll eine tiefe Abneigung gegen den Halbbruder entwickelt haben.

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Mordprozess: Bisher kein psychiatrisches Gutachten

Ein erwartetes psychiatrisches Gutachten über die Angeklagte liegt nach Gerichtsangaben weiterhin nicht vor. Darin soll es früheren Angaben ihres Anwalts zufolge auch um die Frage der Schuldfähigkeit seiner Mandantin gehen. (dpa)