Düren. Für Biliana Voutchkova war es ein Schock: Beim Aussteigen aus dem Zug war ihre Violine auf einmal futsch. Was dann folgte, überraschte sie.
Die Suche nach ihrer verlorenen Violine über die sozialen Medien hat einer bulgarischen Musikerin ein unerwartetes Angebot beschert: Ein Komponist bot der Violinistin Biliana Voutchkova eine kostbare Geige als Ersatz-Instrument an.
Voutchkova war ihre Geige am Wochenende im Zug abhanden gekommen, als sie auf der Anreise zu einem Festival auf dem Weg von Köln nach Aachen überraschend in Düren aussteigen musste, wie sie der Nachrichtenagentur dpa erzählte. Als sie in Eile ihr Gepäck suchte, sei der Koffer mit ihrem Instrument auf einmal verschwunden gewesen - ob gestohlen oder nicht, ist unklar. Zunächst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.
Ihre Posts auf Facebook und Instagram wurden tausendfach geteilt
„Die Violine hat keinen finanziellen Wert, aber sie bedeutet mir alles - als Musikerin, die 30 Jahre lang darauf gespielt hat“, heißt es im Facebook-Aufruf der in Berlin lebenden Musikerin. Als junges Mädchen hatte sie die Violine im Haus eines älteren Musikers zunächst häufiger leihweise gespielt. „Da habe ich mich Hals über Kopf in die Geige verliebt“, so Voutchkova, die das Instrument später ihr Eigen nennen durfte. Ihre Posts nach dem Verlust auf Facebook und Instagram wurden tausendfach geteilt und auch in der Musikszene mit großer Anteilnahme verfolgt.
„Ich bin unglaublich dankbar, dass ich so viel Vertrauen und Unterstützung erfahren habe“, sagte Voutchkova. „Das bedeutet mir so viel.“ Unter den Reaktionen war nach Berichten der 47-Jährigen schließlich auch eine Nachricht des Komponisten Walter Zimmermann. Er bot ihr als Ersatz-Instrument ein Werk des Geigenbauers Paul Alletsee an. Sie freue sich, darauf zu spielen, schrieb Voutchkova.
Auf dem Instrument hatte Zimmermanns Frau Nanne Meyer in jungen Jahren selbst als Violinistin gespielt. Meyer ist heute als bildende Künstlerin bekannt.