Mettmann. Weil die Feuerwehr mit Martinshorn zu einem Brand geeilt ist, fühlt sich ein Anwohner in Mettmann belästigt. Bei Wiederholung will er klagen.
Wenn es brennt, zählen oft Minuten. Aus diesem Grund verschaffen sich Feuerwehrleute im Einsatz mit dem Martinshorn Gehör, sodass andere Autos Platz machen. Einem Anwohner in Mettmann gefiel das offenbar nicht. Der anonyme Absender schrieb der örtlichen Feuerwehr eine E-Mail, in dem er sich über den Lärm beschwerte.
Damit nicht genug: Sollten die Einsatzkräfte erneut Gebrauch der Sirene machen, überlegt der Absender, Anzeige zu erstatten. Die Feuerwehrleute waren am Freitagabend zu einem Wohnungsbrand in einem Hochhaus unterwegs.
Feuerwehr fährt mit Martinshorn zum Einsatz – Anwohner beschwert sich
Die Feuerwehr Mettmann veröffentlichte den Wortlaut der E-Mail auf ihrer Facebookseite. Darin heißt es unter anderem: „Sollte jetzt noch ein einziges Mal die Einsatzfahrzeuge in der lautesten Sirenenfrequenz durch die Innenstadt fahren, obwohl weder an der Kreuzung im Zentrum noch in der Bahnstraße noch in der verkehrsberuhigten Breite Straße weder Auto noch Fußgänger unterwegs waren (in Bild und Ton festgehalten), erstatten wir in Wohngemeinschaft von den betreffenden Bewohnern Anzeige wegen Körperverletzung.“
Später werden die Rettungskräfte in der E-Mail als „Wilde“ beschrieben, die man noch einmal „auf den Einsatz der Martinshörner“ schulen solle. Unterschrieben war die Nachricht mit „die kranken Anwohner“.
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Laut Feuerwehrchef kam am Wochenende noch eine zweite E-Mail mit ähnlichem Wortlaut, ebenfalls unterschrieben mit „Anwohner“. Diesmal aber von einem namentlichen Account gesendet. Ob die beiden Schreiben im Zusammenhang stehen, konnte der Feuerwehrchef nicht sagen.
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Die Feuerwehr kommentierte im Facebookbeitrag am Sonntagnachmittag knapp: „Die E-Mail macht uns ob der inhaltlichen Intoleranz schon etwas sprachlos.“ In über 1800 Kommentaren schlagen sich Facebook-Nutzer auf die Seite der Feuerwehr und drücken ihr Unverständnis für die anonyme E-Mail aus. (mein/dpa)