Münster. Patienten klagten über schmerzende Augen und suchten Hilfe in der Uniklinik Münster. Jetzt steht fest: Sie hatten Raupenhaare auf der Hornhaut.

Die feinen Härchen von Eichenprozessionsspinner-Raupen mussten in dieser Woche sechs Menschen im Universitätsklinikum Münster (UKM) aus den Augen operiert werden. Die Patienten hätten über eine Rötung des Auges, ein Fremdkörpergefühl, Tränen, Jucken und starke Schmerzen geklagt, berichtete die UKM-Augenklinik am Freitag.

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Sie hätten angegeben, zuvor Fahrrad gefahren zu sein, Laub aufgewirbelt oder bei der Reinigung von Bäumen vom Eichenprozessionsspinner zugeschaut zu haben. Es sei sehr schwierig gewesen, die feinen Härchen aus der Hornhaut zu bekommen, sagte Oberärztin Lamis Baydoun laut einer Mitteilung.

An der Augenklinik in Münster hat es nach ihren Angaben solche Fälle bislang noch nicht gegeben. Es handele sich um ein neues Phänomen, das als Serie deutschlandweit bisher noch nicht beschrieben sei.

Bei plötzlichen Beschwerden einen Augenarzt aufsuchen

Das UKM empfahl Patienten die plötzlich – auch einseitig – ein rotes Auge haben, das heftig schmerzt, tränt und juckt, nicht einfach abzuwarten, ob die Symptome von alleine weggehen. Menschen mit solchen Beschwerden sollten schnell zum Augenarzt gehen und überprüfen lassen, ob da vielleicht etwas im Auge ist. „Denn wenn es wirklich der Prozessionsspinner ist, werden die Beschwerden ohne Behandlung nicht abklingen“, sagte Baydoun weiter.

Giftige Raupe- Fakten rund um den Eichenprozessionsspinner

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    Die Raupen können Eichen kahlfressen, aber auch für Menschen gefährlich werden. Ihre Härchen führen zu Pusteln und Hautausschlag. Der Ausschlag heilt in der Regel von selbst aus.

    Raupen-Haare können zu Atemnot führen

    Die Raupen-Haare können in seltenen Fällen jedoch auch Atembeschwerden, Atemnot, Augenreizungen oder gar einen allergischen Schock auslösen. Wegen der Eichenprozessionsspinner-Raupen wurden bereits Parks und Schulen zeitweise geschlossen. (red mit dpa)