Inzwischen ist es für viele Menschen selbstverständlich, ihr Haustier mit einem Weihnachtsgeschenk zu verwöhnen. Der Fachhandel hält eine breite Palette an Spielzeugen und Leckereien bereit, doch nicht alles ist tiergerecht.
Die Tierschutz-Organisation VIER PFOTEN hat einige Hinweise für die Auswahl geeigneter Geschenke zusammengestellt.
„Für Tiere ist es das schönste Geschenk, wenn sich ihre Besitzer Zeit für sie nehmen und ihnen die Möglichkeit zur einer artgerechten Beschäftigung geben. Wer aber auf das Päckchen unterm Weihnachtsbaum nicht verzichten möchte, der sollte auf gesunde Leckereien und sinnvolle Spielsachen zurückgreifen,“ empfiehlt Martina Schnell, Heimtier-Expertin von VIER PFOTEN.
Kleine Spielzeuge oder Innenteile von quietschenden Gegenständen werden von Hunden und Katzen im Eifer des Spiels sehr leicht verschluckt, oder können beim Kauen zersplittern und so schwere innere Verletzungen hervorrufen. Viele Spielzeuge bestehen aus Materialien wie Styropor, Vinyl, Schaumstoff, Draht oder Metall. An ihnen können sich die Tiere verletzen oder – im Falle des Verschluckens – sogar vergiften. Spielseile, Vollgummibälle und Latexspielzeuge sind diesbezüglich eine gute Alternative.
Wer seinem Tier zum Fest eine besondere Leckerei gönnen möchte, sollte sich für Naturprodukte entscheiden, die frei von künstlichen Konservierungs- oder Aromastoffen sind. Gewürzte Speisen von der festlichen Tafel sind dagegen ebenso tabu wie Schokolade.
Kleinsäuger wie Hamster, Kaninchen, Mäuse oder Meerschweinchen benötigen ein artgerecht gestaltetes Gehege von ausreichender Größe. Von im Handel erhältlichen Röhrensystemen ist jedoch dringend abzuraten: Das transparente Material bietet keinerlei Rückzugsmöglichkeit für die Tiere. Zudem können sie in den sehr schlecht belüfteten Röhren leicht ersticken. Eine artgerechte Alternative sind Röhrensysteme aus Naturholz. Laufräder aus Metall oder Kunststoff gelten als beliebtes Käfiginventar – sind jedoch nicht ungefährlich. Häufig scharfkantig, führen sie zu Verletzungen an Gliedmaßen und Schwanz. Werden sie intensiv benutzt – z.B. von Tieren, die in einem ansonsten reizarmen Käfig leben – verursachen sie nicht selten schwere Schäden an der Wirbelsäule.
Ein Spiegel oder Plastikvogel als Partnerersatz für den Wellensittich kann zu Verhaltensstörungen und gesundheitlichen Problemen führen. Stattdessen sollte die Wahl lieber auf einen „echten“ Artgenossen zum Spielen und Schmusen fallen. Zum Klettern eignen sich unbehandelte Äste von Obstbäumen oder Weidenzweige.
Reptilien und Fische benötigen grundsätzlich kein Spielzeug. Zwar hat der Einzelhandel inzwischen auch für diese Tierarten etwas im Angebot. Doch Glitzersteine für Fische oder Bekleidung für Leguane sind nicht nur absolut überflüssig, sondern regelrechte Tierquälerei.
„Eine Alternative zu den handelsüblichen Angeboten kann selbst gebasteltes Spielzeug sein. Geeignete Materialien lassen sich zu artgerechten Spielsachen verarbeiten und gleichzeitig können individuelle Vorlieben des Tieres berücksichtigt werden“, rät Martina Schnell.