Berlin. Mathematik macht Schülern Angst - dafür gibt es eine empirische Bestätigung: Jeder dritte Schüler ab der fünften Klasse hat Angst vor dem Mathe-Unterricht. Dabei wissen sie durchaus, dass das Fach wichtig für ihre Zukunft ist. Auch Eltern können nicht immer helfen.
Mathematik ist für viele deutsche Schüler noch immer ein «Angstfach». Jeder dritte Schüler ab der fünften Klasse fürchtet sich regelmäßig vor Mathe-Klausuren, wie eine Forsa-Studie im Auftrag der Stiftung Rechnung ergab, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Bei Mädchen sei die Angst verbreiteter als bei Jungen. Obwohl die Schüler Mathematik als besonders wichtig einschätzen, haben viele von ihnen Defizite in dem Fach. 20 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen bekamen bei ihrem jüngsten Jahreszeugnis eine Vier oder eine schlechtere Note.
Der Mathematikdidaktiker Martin Stein sagte, Schüler hätten oft damit zu kämpfen, dass in dem Fach vieles aufeinander aufbaue. Wer einmal den Anschluss verliere, sei gleich für die «ganzen nächsten Jahre abgehängt».
Eltern können nicht immer helfen
89 Prozent der Schüler glauben laut der Studie, dass ihre Rechenkenntnisse wichtig für die eigene Zukunft sind. Eine gute Mathe-Note halten sie sowohl im Alltag, als auch später im Beruf und in der Ausbildung für bedeutend. Jeder vierte Schüler, der kurz vor dem Schulabschluss steht, sorgt sich wegen seiner Note in Mathematik um den Erfolg bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz.
Viele Eltern haben indessen Probleme, ihre Kinder beim Mathe-Lernen zu unterstützen. 30 Prozent räumen ein, sie hätten Schwierigkeiten beim Kontrollieren der Mathe-Hausaufgaben. Mehr als jeder vierte Erwachsene (28 Prozent) bereut rückblickend, während der Schulzeit nicht mehr Energie fürs Mathelernen aufgebracht zu haben. Fast jeder Fünfte musste während Ausbildung oder Studium viel mathematisches Wissen nachholen.
Forsa befragte für die Studie bundesweit 1370 Schüler ab der fünften Klasse, über 1000 Eltern von schulpflichtigen Kindern und über 1000 Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren. Die Stiftung Rechnen wurde erst im Oktober gegründet. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Rechenkompetenzen und das Image von Mathematik bei jungen Menschen zu verbessern. (ddp)