Paris. . Karl Lagerfeld hat 50 Jahre lang die Mode-Welt beherrscht. Er hinterlässt legendäre Zitate und das Bild einer Stilikone, die ihresgleichen sucht.

Er war der Marathonläufer der Modewelt, ihr Tausendsassa und ihr wohl populärstes Gesicht. Karl Otto Lagerfeld, Urgestein des Pariser Chic, ist tot. Mehr als 50 Jahre lang entwarf Deutschlands wichtigster Mode-Export Kleider für die größten Modehäuser, darunter auch den Italiener Fendi. Seit 1983 leitete er die kreativen Geschicke von Chanel. Daneben verfolgte der Wahlfranzose stets weitere Projekte, zeichnete Karikaturen, fotografierte, designte Inneneinrichtungen und gab sogar eine Zeitung «Karl Daily» heraus. Lagerfeld war nicht nur ein Stardesigner, er war der letzte Pariser Modezar.

Wann Lagerfeld geboren wurde, war zeit seines Lebens unklar. Der Meister selbst, den die Zeitschrift «L'Express» als «letzten Dandy von Paris» bezeichnete, schwankte immer wieder zwischen 1935 und 1938. Der «Munzinger» zählt auch 1933 auf. Irgendwann bestand er auf dem Jahr 1935 - die anderen Zahlen seien Angaben seiner Mutter. Als sicher gilt der Geburtstag am 10. September. Es ist nicht das einzige große Geheimnis seines Lebens.

Er war sein eigenes Gesamtkunstwerk

Die Ideen gingen ihm nie aus. Sein größter Coup jedoch war die Umgestaltung der eigenen Person zu einer Art Gesamtkunstwerk. Mit Sonnenbrille, weißgepudertem Zopf (auch seine echte Haarfarbe kannte seit Jahren kaum jemand), dunkler Krawatte und dem typischen hohen «Vatermörderkragen» erkannte ihn gleichsam jedes Kind. Diese Montur bot zugleich eine undurchdringliche Fassade, hinter der er sich verstecken konnte. Er selbst spottete gerne über die eigene Erscheinung. Überhaupt liebte Lagerfeld Ironie - und seine Zitate waren legendär:

«Ich kenne Strass, aber keinen Stress.» Viele Bonmots und Spitzen beweisen Lagerfelds Schlagfertigkeit. Über Freizeitkleidung: «Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.» Über Günter Grass (1927-2015): «Er sollte sich mal Schlips und Kragen zulegen.» Über Heidi Klum: «Die war nie in Paris, die kennen wir nicht.»

«Ich gehe nicht mehr in die Sonne. Schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich will nicht aussehen wie eine alte Schildkröte.» Über seine Ausbildung sagte der Besitzer von 300 000 Büchern: «Ich habe ja im Grunde nie etwas gelernt. Ich habe nicht einmal Abitur gemacht und nix.»

Wirbel um Kritik an Angela Merkel

Großen Wirbel löste 2017 Lagerfelds Kritik an Angela Merkel aus. Die deutsche Kanzlerin habe eine Million zusätzliche Flüchtlinge aufgenommen, «um sich ein charmantes Image zu geben». Merkel habe mit der Flüchtlingspolitik einen großen Fehler gemacht. «Man kann nicht, selbst wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, Millionen Juden töten, um danach Millionen ihrer schlimmsten Feinde kommen zu lassen.»

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Auch wenn Lagerfeld immer wieder öffentlich im Mittelpunkt stand und sich als «egoistisch» bezeichnete – egozentrisch wirkte er trotz des extravaganten Auftretens nie. Wer ihm persönlich begegnete, erlebte einen aufgeschlossenen Menschen, der Tageszeitungen konsumierte wie andere Zigaretten und stets ausgezeichnet über das aktuelle Geschehen unterrichtet war.

Er sah immer nach vorne, nie zurück

Zudem besaß er etwa 300 000 Bücher und konnte trotz der Menge aus dem Kopf sagen, ob er einen bestimmten Titel schon besaß oder nicht. «Stets dem Leben zugewandt» schien seine Devise zu sein.

Seine Abneigung, nostalgisch nach hinten zu schauen, verrieten auch im Alter den gebürtigen Hanseaten, der zupackt und jede Art von Jammern verabscheut. Eine gute Umgebung von Leuten, die nicht über Krankheit und über das Altern sprechen, sei wichtig, wie er in einem Interview mit dem «Zeit Magazin» sagte. Er kenne niemanden aus seiner Generation und finde diese Leute entsetzlich.

Der Wahlpariser stammte aus Hamburg. Sein Vater Otto Lagerfeld war ein wohlhabender Dosenmilchfabrikant, seine Mutter Elisabeth eine Landratstochter aus dem Münsterland. Zeitweise lebte die Familie in Bad Bramstedt, wo der Vater in den 1930er Jahren das Gut Bissenmoor erworben hatte. Lagerfelds künstlerische Begabung wurde von seiner Mutter gefördert, die ihm auch riet, als junger Mann nach Paris zu gehen.

Mitte der 5034 Jahre ging sein Stern auf

Mitte der 1950er Jahre gewann Lagerfeld in Paris einen Preis im Wettbewerb der Internationalen Wollsekretariats (IWS) für ein Mantelmodell und bekam daraufhin eine Stelle bei Pierre Balmain. Bald war er für verschiedene Modehäuser tätig. Der mit ihm befreundete Yves Saint Laurent wurde in den 1970er Jahren sein größter Konkurrent. Doch als der geniale Saint Laurent schon den Zenit seiner Karriere überschritten hatte, begann Lagerfelds rasanter Aufstieg erst. Die Umgestaltung der Traditionsmarke Chanel zu einem modernen Luxuslabel geriet dem Deutschen zu einem Meisterstück.

Lagerfeld lässt kompletten Wald für Modenschau anlegen

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    Dem Erbe Coco Chanels blieb er treu, doch übersetzte er die kragenlosen Jacken neu, brachte den typischen Tweedstoff mal zerfranst, mal mit Bändern durchwirkt heraus, entwarf Motorradjacken mit Rautenmuster à la Chanel, fügte Bikerstiefel hinzu oder kombinierte Haute Couture-Kleider zu Sneakers. Auch bei der Wahl der Orte für seine Schauen bewies er eine glückliche Hand. So bildete im Herbst 2017 die Hamburger Elbphilharmonie die Kulisse. Topstars wie Kristen Stewart oder Tilda Swinton waren unter den Besuchern.

    Zuletzt fehlte der Stardesigner auf der Chanel-Show in Paris. Statt wie üblich am Ende der Schau aufzutreten und sich für seine Kreationen feiern zu lassen, hieß es von Chanel im Januar, Lagerfeld habe sich müde gefühlt. Eine Premiere. Bereits bei der Show im Herbst gab es Spekulationen: Lagerfeld blieb damals außergewöhnlich lange auf dem Laufsteg, um den Applaus entgegenzunehmen. Ausnahmsweise war auch die Wertheimer-Familie gekommen, die Eigentümer von Chanel, um dem Chefdesigner zu gratulieren. Einige werteten dies als Abschied.

    Er arbeitete mit eiserner Disziplin

    Lagerfeld arbeitete immer mit eiserner Disziplin, sah seine Tätigkeit jedoch nicht als Pflicht, sondern als Spaß an. Der Fabrikantensohn wollte selbst nie ein eigenes Unternehmen besitzen. Er fürchtete, dadurch in seiner Freiheit zu sehr eingeschränkt zu werden.

    Der Modeschöpfer Karl Lagerfeld

    Karl Lagerfeld galt seit dem Tod von Yves Saint Laurent als Alleinherrscher in der Modewelt. Menschlich blieb er vielen ein Rätsel. Auch um sein Geburtsdatum machte er ein Geheimnis.
    Karl Lagerfeld galt seit dem Tod von Yves Saint Laurent als Alleinherrscher in der Modewelt. Menschlich blieb er vielen ein Rätsel. Auch um sein Geburtsdatum machte er ein Geheimnis. © REUTERS | REUTERS / GONZALO FUENTES
    Lagerfeld war eine der schillerndsten Figuren der Modewelt. Mit seinem weißen Mozartzopf, der dunklen Sonnenbrille, auffälligem Schmuck und steifem Vatermörderkragen wurde der Designer zur Stilikone. Am 10. September wurde er ungefähr 85 Jahre alt. Bilder des Modedesigners.
    Lagerfeld war eine der schillerndsten Figuren der Modewelt. Mit seinem weißen Mozartzopf, der dunklen Sonnenbrille, auffälligem Schmuck und steifem Vatermörderkragen wurde der Designer zur Stilikone. Am 10. September wurde er ungefähr 85 Jahre alt. Bilder des Modedesigners. © Reuters | REUTERS / Philippe Wojazer
    Das Multitalent begann seine Laufbahn in der französischen Modewelt Mitte der 1950er Jahre in Paris, wo er bei Balmain, Patou, Chloé und anderen Modefirmen beschäftigt war. Dieses Foto zeigt ihn im Dezember 1954 in Paris während eines Modewettbewerbs – den er gewann.
    Das Multitalent begann seine Laufbahn in der französischen Modewelt Mitte der 1950er Jahre in Paris, wo er bei Balmain, Patou, Chloé und anderen Modefirmen beschäftigt war. Dieses Foto zeigt ihn im Dezember 1954 in Paris während eines Modewettbewerbs – den er gewann. © Getty Images | Keystone
    Seit 1983 war er Chef-Couturier des französischen Luxusmodehauses Chanel.
    Seit 1983 war er Chef-Couturier des französischen Luxusmodehauses Chanel. © Getty Images | Keystone
    Er brachte frischen Wind in das müde gewordene Label. Mit einer perfekten Symbiose aus traditionellem Chanel-Stil und trendsetzenden Elementen brachte er den internationalen Modedampfer wieder auf Erfolgskurs.
    Er brachte frischen Wind in das müde gewordene Label. Mit einer perfekten Symbiose aus traditionellem Chanel-Stil und trendsetzenden Elementen brachte er den internationalen Modedampfer wieder auf Erfolgskurs. © imago/teutopress | imago stock&people
    Kritiker bemängelten allerdings, Lagerfeld habe lediglich die Ideen von Coco Chanel zeitgemäß interpretierte, statt der Marke etwas Eigenes beizusteuern. Seiner Karriere hat das nicht geschadet.
    Kritiker bemängelten allerdings, Lagerfeld habe lediglich die Ideen von Coco Chanel zeitgemäß interpretierte, statt der Marke etwas Eigenes beizusteuern. Seiner Karriere hat das nicht geschadet. © imago/teutopress | imago stock&people
    Als Sohn aus einer großbürgerlichen Industriellenfamilie wurde er an einem 10. September in Hamburg geboren. Das genaue Jahr ist nicht bekannt. Er selber gab lange Zeit 1938 an, später 1935. Andere Quellen halten 1933 für am glaubwürdigsten.
    Als Sohn aus einer großbürgerlichen Industriellenfamilie wurde er an einem 10. September in Hamburg geboren. Das genaue Jahr ist nicht bekannt. Er selber gab lange Zeit 1938 an, später 1935. Andere Quellen halten 1933 für am glaubwürdigsten. © imago/teutopress | imago stock&people
    In Hamburg wohnte Lagerfeld schon lange nicht mehr. Er erkor Frankreich zu seiner Wahlheimat aus. Die dortige Presse nannte ihn „König der Maßlosigkeit“ oder „Karl den Großen“ in Anspielung an den gleichnamigen Herrscher, der bis 1814 König von Frankenreich war.
    In Hamburg wohnte Lagerfeld schon lange nicht mehr. Er erkor Frankreich zu seiner Wahlheimat aus. Die dortige Presse nannte ihn „König der Maßlosigkeit“ oder „Karl den Großen“ in Anspielung an den gleichnamigen Herrscher, der bis 1814 König von Frankenreich war. © imago/teutopress
    Erinnerung aus dem Jahr 1989: Gemeinsam mit zwei Mitarbeiterinnen diskutierte Lagerfeld neue Entwürfe für die Sommerkollektion. Versonnen und am Zeichenutensil kauend, schaute er vor sich auf ein weißes Blatt – als warte er darauf, dass seine Ideen auf diese Art den Weg leichter aufs Papier finden.
    Erinnerung aus dem Jahr 1989: Gemeinsam mit zwei Mitarbeiterinnen diskutierte Lagerfeld neue Entwürfe für die Sommerkollektion. Versonnen und am Zeichenutensil kauend, schaute er vor sich auf ein weißes Blatt – als warte er darauf, dass seine Ideen auf diese Art den Weg leichter aufs Papier finden. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool / Ingo Otto
    Auch für die italienische Pelz- und Modefirma Fendi entwarf Lagerfeld Mode (5.v.r.).
    Auch für die italienische Pelz- und Modefirma Fendi entwarf Lagerfeld Mode (5.v.r.). © imago/Leemage | imago stock&people
    Seine Kreativität kannte keine Grenzen. Als Fotograf, Designer, Filmemacher und Verleger schlug er immer wieder neue Wege ein. „Man muss sich für alles interessieren – aber man darf nie nur in eine Richtung gehen, man muss sich alle Türen offen halten. Man darf seine Neugierde nicht verlieren, sonst geht die Energie weg“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“.
    Seine Kreativität kannte keine Grenzen. Als Fotograf, Designer, Filmemacher und Verleger schlug er immer wieder neue Wege ein. „Man muss sich für alles interessieren – aber man darf nie nur in eine Richtung gehen, man muss sich alle Türen offen halten. Man darf seine Neugierde nicht verlieren, sonst geht die Energie weg“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“. © imago/teutopress | imago stock&people
    Lagerfeld arbeitete aber nicht nur für andere namhafte Marken. Er kreierte auch sein eigenes Label „Karl Lagerfeld“.
    Lagerfeld arbeitete aber nicht nur für andere namhafte Marken. Er kreierte auch sein eigenes Label „Karl Lagerfeld“. © picture alliance/ASSOCIATED PRESS | AP Content
    Als Fotograf porträtierte er unter anderem seinen Schützling Claudia Schiffer.
    Als Fotograf porträtierte er unter anderem seinen Schützling Claudia Schiffer. © REUTERS /
    Umgeben von Topmodels: Lagerfeld zwischen Cindy Crawford (l.), Helena Christensen (2.v.r.) und Claudia Schiffer.
    Umgeben von Topmodels: Lagerfeld zwischen Cindy Crawford (l.), Helena Christensen (2.v.r.) und Claudia Schiffer. © REUTERS /
    Lagerfeld gilt als Entdecker von Schiffer, die zeitweilig als seine Muse fungierte.
    Lagerfeld gilt als Entdecker von Schiffer, die zeitweilig als seine Muse fungierte. © imago/IP3press | imago stock&people
    1993 provozierte Schiffer einen Skandal, als sie in einem Mieder auftrat, das Lagerfeld mit Koranversen bestickt hatte.
    1993 provozierte Schiffer einen Skandal, als sie in einem Mieder auftrat, das Lagerfeld mit Koranversen bestickt hatte. © imago/teutopress | imago stock&people
    Lagerfeld erlaubte sich vieles. So kombinierte er etwa Kleider mit Sportschuhen und peppte klassische Tweetstoff-Jacken mit Bändern und Fransen neu auf.
    Lagerfeld erlaubte sich vieles. So kombinierte er etwa Kleider mit Sportschuhen und peppte klassische Tweetstoff-Jacken mit Bändern und Fransen neu auf. © imago/United Archives | United Archives/Impress
    Nur mit Jogginghosen konnte er nichts anfangen. Über sie soll er einst gesagt haben: „Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“
    Nur mit Jogginghosen konnte er nichts anfangen. Über sie soll er einst gesagt haben: „Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ © imago/teutopress | imago stock&people
    Berühmt-berüchtigt waren seine Ironie und Lästerattacken. Die britische Sängerin Adele finde er zu rundlich, das Model Heidi Klum sei nicht top, er schimpfte über dicke Muttis mit Chipstüte vorm Fernseher und mag das Gesicht von Pippa Middleton nicht. Sie solle sich nur von hinten zeigen, sagte er der Boulevardzeitung „The Sun“.
    Berühmt-berüchtigt waren seine Ironie und Lästerattacken. Die britische Sängerin Adele finde er zu rundlich, das Model Heidi Klum sei nicht top, er schimpfte über dicke Muttis mit Chipstüte vorm Fernseher und mag das Gesicht von Pippa Middleton nicht. Sie solle sich nur von hinten zeigen, sagte er der Boulevardzeitung „The Sun“. © Getty Images | Pascal Le Segretain
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    Ganz vernarrt war er hingegen in seine Katze Choupette, die er auch für Werbeaufnahmen hergab. © Adam Opel AG | Adam Opel AG
    Nicht nur Frauen waren für Lagerfeld Musen, auch zahlreiche männliche Models gehörten dazu. Hier zeigte er sich mit Baptiste Giacobini 2010 auf der amfAR-Gala.
    Nicht nur Frauen waren für Lagerfeld Musen, auch zahlreiche männliche Models gehörten dazu. Hier zeigte er sich mit Baptiste Giacobini 2010 auf der amfAR-Gala. © imago/Tinkeres | imago stock&people
    Lagerfeld mit Charlotte Casiraghi (l.) und Caroline von Monaco im Dezember 2006 bei einer Chanel-Fashionshow.
    Lagerfeld mit Charlotte Casiraghi (l.) und Caroline von Monaco im Dezember 2006 bei einer Chanel-Fashionshow. © Getty Images | Pool
    Zusammen mit seinem Neffen Hudson Kroenig zeigte sich Lagerfeld hier 2017 über den Laufsteg in Paris.
    Zusammen mit seinem Neffen Hudson Kroenig zeigte sich Lagerfeld hier 2017 über den Laufsteg in Paris. © Getty Images | Pascal Le Segretain
    Ausgefallenes Bühnenbild: Lagerfeld nach einer Modenschau für die Wintersaison 2009/2010.
    Ausgefallenes Bühnenbild: Lagerfeld nach einer Modenschau für die Wintersaison 2009/2010. © REUTERS | REUTERS / Benoit Tessier
    Geht auch selbst als Model durch: Lagerfeld vor einer Auswahl seiner Porträts, die 2012 im Grand Palais in Paris ausgestellt werden.
    Geht auch selbst als Model durch: Lagerfeld vor einer Auswahl seiner Porträts, die 2012 im Grand Palais in Paris ausgestellt werden. © REUTERS | REUTERS / BENOIT TESSIER
    Sieht aus wie auf dem Mars, ist aber nur Requisite: Lagerfeld auf der Fashion Week in Paris. Die Assoziation jedoch passt – schwebt der Designer mitunter doch in seiner eigenen Sphäre.
    Sieht aus wie auf dem Mars, ist aber nur Requisite: Lagerfeld auf der Fashion Week in Paris. Die Assoziation jedoch passt – schwebt der Designer mitunter doch in seiner eigenen Sphäre. © REUTERS | REUTERS / BENOIT TESSIER
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    Diese Freiheit nutzte er für einen wohl kaum zu überbietenden schöpferischen Output. Auch im Alter behielt er sein Gespür für die kommenden Trends, die angesagteste Musik oder die neueste Technik.

    Mit seinen «seismographischen» Fähigkeiten entdeckte er künftige Topmodels, machte Claudia Schiffer und später seine männliche Muse Baptiste Giabiconi zu Stars. Zuletzt verhalf er sogar einem Haustier zu Weltruhm. Lagerfelds Katze Choupette warb für Autos und Kosmetik und hatte über 49 000 Follower auf Twitter.

    Man kann sicher sein, dass nach Lagerfelds Tod Choupette gut versorgt sein wird. Auch langjährige Mitarbeiter wollte Lagerfeld in seinem Nachlass bedacht haben. Niemand, der über Jahre für ihn tätig sei, solle je wieder mit einem anderen arbeiten müssen, sagte er in einem Interview. Am Ende entpuppte sich der selbsternannte Egoist als Menschenfreund. In der Mode hinterlässt er eine kaum zu füllende Lücke. Ein Paris ohne Karl kann und mag man sich kaum vorstellen.

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    Der „Tatort“-Schauspieler Michael Schreiner verstarb am 8. September im Alter von 69 Jahren. Seinen ersten Auftritt in der Kult-Krimireihe hatte er bereits im Jahr 1987, 1989 spielte er in der Folge „Die Neue“ – dem ersten Fall von Lena Odenthal, die bis heute von Ulrike Folkerts verkörpert wird. Seinen letzten "Tatort"-Auftritt hatte Schreiner 2013 in der Folge „Aus der Tiefe der Zeit“. Vielen war er auch als Knecht Xaver in der Serie „Dahoam is Dahoam“ des Bayerischen Rundfunks bekannt. © imago
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    Keith Flint wurde am 4. März tot in seinem Haus gefunden. Der Frontmann der Band The Prodigy wurde 49 Jahre alt. Prodigy-Songs wie "Firestarter", "Breathe" oder "Smack My Bitch Up" wurden zu internationalen Hits. Flint gehört zu den Prominenten, die 2019 gestorben sind. © dpa | dpa
    Der Kabarettist, Autor und Kommentator Werner Schneyder starb am 2. März in seiner Wohnung in Wien. In Österreich galt Schneyder als einer der größten Kabarettisten der vergangenen Jahrzehnte. In Deutschland war er auch als Sportkommentator bekannt. Mit Dieter Hildebrandt bildete Schneyder über mehrere Jahre ein bekanntes und gefeiertes Kabarett-Duo.
    Der Kabarettist, Autor und Kommentator Werner Schneyder starb am 2. März in seiner Wohnung in Wien. In Österreich galt Schneyder als einer der größten Kabarettisten der vergangenen Jahrzehnte. In Deutschland war er auch als Sportkommentator bekannt. Mit Dieter Hildebrandt bildete Schneyder über mehrere Jahre ein bekanntes und gefeiertes Kabarett-Duo. © dpa | dpa
    Der Modedesigner Karl Lagerfeld starb im Alter von 85 Jahren. Am 19. Februar vermeldeten französische Medien die Todesnachricht. Lagerfeld, gebürtiger Hamburger, hatte viele Jahre in Paris gelebt und gearbeitet.
    Der Modedesigner Karl Lagerfeld starb im Alter von 85 Jahren. Am 19. Februar vermeldeten französische Medien die Todesnachricht. Lagerfeld, gebürtiger Hamburger, hatte viele Jahre in Paris gelebt und gearbeitet. © Reuters | GONZALO FUENTES
    Der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz starb im Alter von 77 Jahren in Zürich, wie sein Management am 16. Februar mitteilte. Ganz war einer der bekanntesten und größten Schauspieler des deutschsprachigen Theaters und Kinos. Er war Träger des Iffland-Ringes, ein Siegelring, der an den „jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters“ auf Lebenszeit verliehen wird.
    Der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz starb im Alter von 77 Jahren in Zürich, wie sein Management am 16. Februar mitteilte. Ganz war einer der bekanntesten und größten Schauspieler des deutschsprachigen Theaters und Kinos. Er war Träger des Iffland-Ringes, ein Siegelring, der an den „jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters“ auf Lebenszeit verliehen wird. © dpa | Rainer Jensen
    Albert Finney ist tot. Der britische Schauspieler („Erin Brockovich“, „James Bond - Skyfall“) starb Anfang Februar. Finney war für seine Nebenrolle in „Erin Brockovich“ für den Oscar nominiert.
    Albert Finney ist tot. Der britische Schauspieler („Erin Brockovich“, „James Bond - Skyfall“) starb Anfang Februar. Finney war für seine Nebenrolle in „Erin Brockovich“ für den Oscar nominiert. © dpa | William Conran
    Die britische Erfolgsautorin Rosamunde Pilcher ist tot. Sie starb am 7. Februar 2019 im Alter von 94 Jahren.
    Die britische Erfolgsautorin Rosamunde Pilcher ist tot. Sie starb am 7. Februar 2019 im Alter von 94 Jahren. © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Jens Kalaene
    Rosamunde Pilcher: Zahlreiche ihrer Bücher wurden auch verfilmt.
    Rosamunde Pilcher: Zahlreiche ihrer Bücher wurden auch verfilmt. © dpa | Bodo Marks
    Er war schon zu Lebzeiten eine Legende: Der frühere Schalke-Manager Rudi Assauer starb am 6. Februar 2019, er wurde 74 Jahre alt.
    Er war schon zu Lebzeiten eine Legende: Der frühere Schalke-Manager Rudi Assauer starb am 6. Februar 2019, er wurde 74 Jahre alt. © imago/Revierfoto | imago sport
    2012 war bekannt geworden, dass Assauer an Alzheimer erkrankt ist. Seitdem lebte er weitestgehend zurückgezogen.
    2012 war bekannt geworden, dass Assauer an Alzheimer erkrankt ist. Seitdem lebte er weitestgehend zurückgezogen. © picture alliance / Sven Simon | dpa Picture-Alliance / SVEN SIMON
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