Berlin. Es ist offiziell: Berlin hat einen neuen, zusätzlichen Feiertag. Am „Internationalen Frauentag“ dürfen die Berliner zu Hause bleiben.
Der Berliner Abgeordnetenhaus hat entschieden und die Berliner können sich freuen: Der Internationale Frauentag am 8. März ist künftig gesetzlicher Feiertag in der Hauptstadt. Und das schon ab diesem Jahr.
Die rot-rot-grüne Regierung hatte einen entsprechenden Antrag eingebracht, die Abgeordneten des Senats stimmten am Donnerstag mehrheitlich dafür. Das Sonn- und Feiertagsgesetz wird entsprechend geändert, verkündete Berlin.
In diesem Jahr ist der 8. März ein Freitag – Millionen Berlinern steht entsprechend ein langes Wochenende bevor. Mit einigen clever gewählten Urlaubstagen lassen sich in diesem Jahr
Manche Feiertage sind Ländersache
Die Zahl der Feiertage schwankt von Bundesland zu Bundesland erheblich. Wer etwa in Bayern wohnt – und nicht jobbedingt ohnehin immer im Einsatz ist – bekommt 13 zusätzliche freie Tage (in Augsburg sogar 14). Andernorts sind es gerade mal neun.
So auch in Berlin. Allerheiligen, Reformationstag,
– alles ganz normale Arbeitstage für die Hauptstädter. Nun bekommen sie einen zusätzlichen. Und der ist deutschlandweit einzigartig.
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So viele Feiertage gibt es in den verschiedenen Bundesländern:
- Bayern: 13 (in Augsburg dank des Friedensfestes sogar 14)
- Baden-Württemberg, Saarland und Sachsen: 12
- NRW, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen: 11
- Berlin (ab 2019), Brandenburg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern: 10
- Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein: 9
Debatte über neuen Feiertag in Berlin
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Die Kirche hatte den Reformationstag bevorzugt, einige schlugen den 9. November (Mauerfall) und den 8. Mai (Ende des Zweiten Weltkrieges) vor.
CDU und AfD hätten entweder andere Tage bevorzugt oder gern mehr Volksbeteiligung bei der Suche gehabt. Die FDP stimmte ebenfalls nicht zu, weil sie Schaden für Wirtschaft und die Steuereinnahmen befürchtet.
Tag hat schon lange eine besondere Bedeutung
Der Internationale Frauentag war vor 100 Jahren der Kampftag für das Frauenwahlrecht, in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sollte er Männern als Anlass dienen, in der Firma die Kolleginnen mit kleinen Aufmerksamkeiten zu erfreuen.
Ursprünglich hatte übrigens niemand an einen neuen Feiertag gedacht – bis die Nordländer Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen im Februar 2018 zusammenkamen. Deren Regierungschefs trafen sich und verkündeten anschließend, den Reformationstag am 31. Oktober zum Feiertag machen zu wollen.
Kurz darauf hatten sich Journalisten beim Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD) gemeldet und nachgefragt, was Berlin vorhabe in Sachen Feiertag. Die Debatte war geboren. Müller brachte im Prozess die Erinnerung an die Märzrevolution 1848 den 18. März ins Spiel – und setzte sich nicht durch.
Thüringen folgt dem Beispiel Berlins
Mit Thüringen hat ein weiteres Land ab 2019 einen weiteren Feiertag. Bewohner des Landes freuen sich über die Schlagzeile: Weltkindertag: Thüringen bekommt einen neuen Feiertag. (ses/dpa)