Berlin. In Berlin hat die Polizei mehrere Wohnungen mutmaßlich Linksextremer durchsucht. Im Stadtteil Friedrichshain stürmten sie ein Haus.
Fast 600 Polizisten sind am Donnerstagmorgen in Berlin zu Razzien im linken Milieu angerückt. In den Stadtteilen Friedrichshain, Kreuzberg und Neukölln vollstreckten sie damit mehrere Durchsuchungsbeschlüsse. „Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Berliner Staatsanwaltschaft wegen gefährlicher Körperverletzung“, sagte ein Polizeisprecher.
Innensenator Andreas Geisel (SPD) bezeichnete den Einsatz als Ermittlungen im kriminellen Milieu. Es gehe nicht um politische Gründe, betonte Geisel im Info-Radio des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Ziel sei es, Regeln durchzusetzen, die für alle gelten.
Überfall auf Kiosk wohl Grund für Razzien
Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, hatten im Mai dieses Jahres mehrere Unbekannte einen Kiosk in Kreuzberg überfallen. Vorausgegangen sei ein Streit des Betreibers mit einer Kundin, die ein Paket abholen wollte, sich aber nicht ausweisen konnte. Von dem anschließenden Überfall gibt es Videoaufnahmen. Offenbar konnten so mehrere Personen identifiziert werden.
Spezialkräfte hatten unter anderem ein Haus in der Rigaer Straße in Friedrichshain gestürmt. Die Beamten drangen gegen sechs Uhr morgens in das Gebäude ein. Sieben Verdächtige sind laut Polizei im Visier der Ermittler.
„Einige Verdächtige haben wir in den durchsuchten Objekten angetroffen“, sagte der Sprecher weiter. Die Staatsanwaltschaft prüfe nun, ob Haftbefehle beantragt werden. In der Rigaer Straße greifen gewalttätige Linksautonome immer wieder Polizisten an. (dpa/cho)