Berlin. Warum feiert man am 31. Oktober Halloween? Hier erfahren Sie alles Wichtige über die Geschichte und Herkunft des Gruselfests.

Es ist das Fest des Gruselns und des Schaurigen: Halloween. Zwar stammt es ursprünglich aus Irland und schaffte dann den Sprung in die USA. Doch auch hierzulande erfreut sich der Feiertag der Geister und Hexen großer Beliebtheit: Kinder verkleiden sich als Vampire, Zombies oder Skelette und ziehen von Tür zu Tür, um mit der Drohung „Süßes oder Saures“ Süßigkeiten zu ergattern. Doch was steckt hinter dem Brauch, für den sich auch immer mehr Erwachsene begeistern können?

Auch interessant

Woher kommt Halloween und welches Brauchtum steckt dahinter?

Das Wort Halloween geht auf die englische Bezeichnung „(All) Hallows’ Eve(ning)“ zurück und bezieht sich auf den Abend vor Allerheiligen. Der katholische Feiertag am 1. November wurde im Jahr 835 eingeführt, um der verstorbenen Heiligen zu gedenken.

Doch die Wurzeln des Halloween-Fests gehen wohl weiter zurück. Heute wird vermutet, dass die christliche Tradition ihren Ursprung in einem rund 2000 Jahre alten Fest der Kelten namens Samhain hat. Der 1. November markierte mit dem Ende des Sommers auch das keltische Neujahrsfest. Zu dieser Zeit im Jahr sollten die Tore zwischen den Welten der Toten und der Lebenden geöffnet sein. Während das zum Anlass genommen wurde, der Toten zu gedenken, dienten die Feierlichkeiten auch den Priestern, um Vorhersagen über die Zukunft zu treffen.

Die Verbindung des keltischen Brauchs zum christlichen Allerheiligenfest ist allerdings umstritten. So schreibt die „BBC“, dass die katholische Tradition auch unabhängig von den keltischen Feierlichkeiten entstanden sein könnte.

Lesen Sie auch: Alle Feiertage 2023 und 2024 in Deutschland im Überblick

Warum werden an Halloween gruselige Kostüme gewählt?

Nicht nur Kinder verkleiden sich für ihre alljährliche Süßigkeitenjagd, auch bei Erwachsenen ist das Kultfest längst ein Anlass für Gruselparties geworden. Einer auf Statista veröffentlichten Umfrage zufolge sind Hexen-, Zombie, Vampir und Gespensterkostüme besonders beliebt. Oft werden die Verkleidungen noch um Kunstblut, künstliche Kontaktlinsen oder Haartönungen ergänzt.

Viele Kinder sammeln an Halloween Süßigkeiten.
Viele Kinder sammeln an Halloween Süßigkeiten. © imago/Westend61 | imago stock&people

Dieser Brauch geht vermutlich auf den Gedanken zurück, dass man sich vor den zurückkehrenden Toten schützen müsse. Um nicht als Mensch erkannt zu werden, verkleidete man sich als gruseliges Wesen, damit die Geister einen in Ruhe ließen. Viele Halloweenfans stecken aber nicht nur Aufwand in ihre Kostüme, sondern auch in die Dekoration ihrer Gärten und Wohnungen oder Häuser: Riesenspinnen, Skelette und geisterhafte Figuren schmücken immer mehr Hauswände. Vorreiter sind auch hier wieder die USA.

Großer Beliebtheit erfreuen sich außerdem die Halloween-Filme. Der erste Teil der Horrorfilmreihe, „Halloween – Die Nacht des Grauens“, erschien 1978. Darauf folgten sieben Fortsetzungen und drei Neuverfilmungen.

Warum feiern wir Halloween in Deutschland?

In Deutschland hat sich Halloween erst in den vergangenen rund 30 Jahren etabliert. Dabei geht die Geschichte des Fests, wie wir es heute kennen, deutlich weiter zurück.

  • Irische Einwanderer brachten den Brauch im 19. Jahrhundert in die USA und nach Kanada.
  • In Nordamerika wurde Halloween zu dem, was wir heute darunter verstehen: Umzüge, Gruselpartys und aufwendige Kostüme.
  • Ergänzt um Kommerz und Schnick-Schnack kam der Brauch nach dem zweiten Weltkrieg zurück nach Europa.
  • In den 1990er Jahren wurden Halloween-Partys auch in Deutschland immer populärer. Heute ist nicht mehr viel von den irischen Ursprüngen zu erkennen.

Warum werden an Halloween Kürbisse bearbeitet?

Um Halloween herum zieren traditionell leuchtende Kürbisse die Türschwellen vieler Häuser. Auch dieser Brauch kommt aus Irland. Laut einer irischen Legende wurde dem Hufschmied Jack Oldfield der Eintritt in die Hölle verwehrt, nachdem er zweimal den Teufel ausgetrickst hatte. Auch am Himmelstor abgewiesen, war er für immer dazu verbannt, zwischen Himmel und Hölle umherzustreifen. Aus Mitleid gab der Teufel ihm eine ausgehöhlte Rübe als Laterne.

Aus Jack Oldfield wurde Jack O’Latern und im amerikanischen Brauch aus der Rübe ein Kürbis. Die gruseligen Fratzen, die traditionell aus Kürbissen geschnitzt werden, sollen böse Geister abschrecken.

Was bedeutet „Süßes oder Saures“?

Sobald am Halloween-Abend die Sonne untergeht, ziehen Kinder von Haustür zu Haustür und fordern „Süßes, sonst gibt's Saures“. Der wohl bekannteste Brauch an Halloween leitet sich von dem amerikanischen „trick or treat“ („Streich oder Leckerbissen“) ab.

Einige Historiker vermuten, dass dieses Ritual auf die christliche Tradition zurückgeht, am Allerseelentag kleine Brote mit Johannisbeeren an Bettler zu verteilen. Im Gegenzug versprachen sie, für die Seelen der Verstorbenen zu beten.

Was bedeutet Halloween für die Wirtschaft?

Inzwischen ist Halloween ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Spiel- und Süßwaren-Industrie. Laut dem „Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie“ lag der Umsatz für spezielle Halloween-Süßwaren in Deutschlabd 2015 bei etwa zehn Millionen Euro. Auch Landwirte profitieren von der wachsenden Beliebtheit des Gruselfestes. Nach Angaben des „Statistischen Bundesamtes“ wurden im Jahr 2014 rund ein Fünftel mehr Kürbisse verkauft als noch im Vorjahr. Insgesamt erwartet der deutsche Einzalhandel im Jahr 2024 einen halloween-bedingten Umsatz von stolzen 56 Millionen Euro.

(dpa/alin/jas)