Düsseldorf. Trotz der Kritik von Verbraucherschützern will NRW gesüßte Milchgetränke in der Schule weiter subventionieren. Normale Milch habe aber Vorrang.

Nordrhein-Westfalen will trotz Kritik an den gesüßten Getränken neben Milch auch weiterhin Kakaogetränke in den Schulen fördern. Allerdings soll die Beihilfe für Kakao im Rahmen des EU-Schulprogramms deutlich niedriger ausfallen als die für Milch, wie ein Sprecher des NRW-Verbraucherschutzministeriums am Sonntag mitteilte.

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"Viele (ältere) Kinder trinken keine Milch, sondern nur Kakao und kommen häufig auch ohne Frühstück zur Schule", begründete der Sprecher den Schritt in einer Stellungnahme. Insbesondere diese Gruppe solle mit dem weitergeführten Kakaoangebot unterstützt werden.

Das Land Hessen hatte zuvor angekündigt, die Förderung von gesüßter Schulmilch - wie Kakaogetränke - zu stoppen. Zuvor hatte die Verbraucherorganisation Foodwatch Hessen, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Brandenburg zu einem Subventionsstopp aufgefordert. Die Subventionierung gezuckerter Produkte leiste "der Fehlernährung von Kindern Vorschub, anstatt sie zu verhindern", erlärte Foodwatch.

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Der Sprecher des NRW-Ministeriums betonte, die Förderung von Trinkmilch habe klaren Vorrang. Die Beihilfe für Milch falle dreimal so hoch aus wie die für Kakao. Im Anschluss an das Schuljahr 2018/2019 werde außerdem überprüft, wie sich dies auf das Konsumverhalten ausgewirkt habe. "Bei Bedarf wird dann nachgesteuert, um eine klare Priorisierung der Trinkmilch vor Kakao zu erzielen." (dpa)