Berlin. Beim Essen im Freien geht es jetzt wieder los: Wespen stürzen sich auf die Mahlzeit. Das sind Tipps für den Umgang mit den Tieren.
Kaffee- und Grillfreunde können sich schon einmal darauf einstellen: Wespen haben in diesem Jahr sehr von Wärme und Trockenheit profitiert. „Es ist ein super Wespenjahr“, sagte die Biologin Melanie von Orlow von der Bundesarbeitsgruppe Hymenoptera (Hautflügler) beim Naturschutzbund (Nabu).
Die sogenannte Schafskälte im Juni, die in früheren Jahren oft einen Rückschlag für die Populationen bedeutete, sei diesmal kein Problem gewesen. Auch Überflutungen seien in den meisten Regionen ausgeblieben.
Die Nester seien unter diesen Bedingungen groß und stark geworden, so dass viele Tiere erfolgreich durchgekommen seien, sagte von Orlow. Dadurch häuften sich bei ihr etwa seit Mitte Mai die Anfragen von Privatleuten, die wegen Nestern in Hausnähe Rat suchen – ungefähr 400 Anrufer, vor allem aus dem Berliner Raum, hätten sich gemeldet. Wespen bauen manchmal unter Dächern oder an Rollladenkästen Nester.
Wespen sind natürliche Schädlingsbekämpfer
Aus Naturschutzgründen sollten Nester aber nicht ohne weiteres entfernt werden – es braucht einen vernünftigen Grund für die Beseitigung. Ob ein solcher vorliegt, könnten Naturschutzverbände und Kammerjäger beantworten, erklärte von Orlow. „Bauschäden muss natürlich niemand tolerieren.“ Aber wer nur Angst vor Wespen habe, könne sich zum Beispiel mit Schutznetzen vor den Fenstern schützen. Experten sind auch in der Lage, Nester umzusiedeln.
Wespen sind nicht nur da, um Menschen den Pflaumenkuchen oder das Steak streitig zu machen. „Sie haben ihre Aufgaben in der Natur, zum Beispiel als natürliche Schädlingsbekämpfer“, sagte von Orlow. Wespen seien zudem auch Nahrung für andere Insekten wie Hornissen. Panik sei nicht angebracht, betonte die Biologin.
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Im Vergleich zu anderen schwarz-gelben Insekten kann man Wespen an ihrer schmalen Taille erkennen. (dpa)