Hegang. Die Zahl der Opfer steigt weiter nach dem schweren Bergwerksunglück vom Wochenende. Über 100 Tote wurden bisher aus den Stollen im chinesischen Hegang geborgen, Dutzende sind zum Teil schwer verletzt. Für weitere Vermisste gibt es wenig Hoffnung.
Zwei Tage nach dem schwersten Bergwerksunglück in China seit zwei Jahren ist die Zahl der Opfer weiter angestiegen. Bis zum frühen Montagmorgen wurden nach Angaben der örtlichen Behörden die Leichen von 104 Bergarbeitern geborgen, vier weitere Kumpel waren noch unter Tage eingeschlossen. Angesichts hoher Gaskonzentrationen in dem Schacht gab es nur wenig Hoffnung, dass sie noch am Leben waren.
Bergwerksleitung entlassen
In dem staatlichen Kohlebergwerk in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang nahe der russischen Grenze war in der Nacht zum Samstag in 400 Metern Methangas explodiert. Zum Zeitpunkt der Katastrophe arbeiteten 528 Bergleute in der Kohlegrube, von denen sich die meisten nach einer Warnung vor erhöhten Gaswerten in Sicherheit bringen konnten. Mehr als 60 Arbeiter wurden zum Teil schwer verletzt. Nach Berichten der Lokalzeitungen war die Explosion noch in zehn Kilometern Entfernung zu spüren.
Das Bergwerk von Hegang zählt zu den größten und ältesten der Volksrepublik. Nach der Katastrophe wurde die Leitung entlassen, die Staatsanwaltschaft kündigte ihrerseits Ermittlungen zu den Hintergründen für die Methangasexplosion an. (afp)