Hannover. . Klaus Meine ist ein Kosmopolit. Auch wenn er zu Hause in Bissendorf sitzt und aus seinem Leben erzählt. Seit mehr als 35 Jahren lebt er in dem Örtchen nördlich von Hannover und kehrt von seinen Tourneen immer wieder dorthin zurück. Gerade ist er noch bei einem Festival in Mexiko aufgetreten – ein „fantastischer Trip“, berichtet Meine. Zwischendurch war er kurz daheim, hat sich mit Freunden zum Spargelessen getroffen und die Zweisamkeit mit seiner Frau Gaby genossen. Seinen 70. Geburtstag am heutigen Freitag verbringt er mit der Familie in Griechenland. Meine scheut den Trubel, er will abtauchen.

Klaus Meine ist ein Kosmopolit. Auch wenn er zu Hause in Bissendorf sitzt und aus seinem Leben erzählt. Seit mehr als 35 Jahren lebt er in dem Örtchen nördlich von Hannover und kehrt von seinen Tourneen immer wieder dorthin zurück. Gerade ist er noch bei einem Festival in Mexiko aufgetreten – ein „fantastischer Trip“, berichtet Meine. Zwischendurch war er kurz daheim, hat sich mit Freunden zum Spargelessen getroffen und die Zweisamkeit mit seiner Frau Gaby genossen. Seinen 70. Geburtstag am heutigen Freitag verbringt er mit der Familie in Griechenland. Meine scheut den Trubel, er will abtauchen.

Abtauchen wollte seine Band, die Scorpions, ursprünglich schon vor sechs Jahren. Doch daraus wurde nichts, sie verkündete den Rücktritt vom Rücktritt. Meine ist gerne unterwegs, immer noch. In wenigen Tagen, am 6. Juni, starten die Scorpions eine Europatournee, im September geht es in die USA und im November beginnt die allererste Tour durch Australien. Es gibt wohl keinen deutschen Musiker, der mehr in der Welt herumkommt als Klaus Meine. Seit mehr als fünf Jahrzehnten steht die Band auf der Bühne, sie wird von vielen internationalen Musikern geradezu verehrt – etwa von Bon Jovi, die einst als Vorband auf Scorpions-Konzerten auftraten. Los Angeles beging im vergangenen Oktober auf Beschluss des Stadtrats sogar den „Scorpions Day“ – als Anerkennung für 52 Jahre „Exzellenz“ im Rock ‘n’ Roll.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Scorpions in Deutschland mitunter als niedersächsische Provinzrocker wahrgenommen werden. Egal, einer wie Meine ärgert sich darüber nicht mehr. Die Scorpions hatten mit „Wind of Change“ einen Welthit, haben mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft und sind die erfolgreichste deutsche Gruppe aller Zeiten. Der Frontmann hat daran großen Anteil. Trotz kreischender Fans, Bodyguards und Limousinen verlor der gelernte Dekorateur nie die Bodenhaftung. „Uns hilft die norddeutsche Mentalität, die erdet uns.“ Allüren sind dem stets in Schwarz gekleideten Altrocker zuwider. „Dieses ,Ich bin ein Star‘ ist Quatsch. Ich bin Sänger, Musiker, Songwriter“, betont er. „Wir haben schon zu viele Möchtegern-Stars kommen und gehen gesehen.“

Wenn er von seinen Auftritten rund um den Globus erzählt, leuchten seine Augen. „Dass wir das alles noch so machen können, ist ein Geschenk.“ Gesundheit ist deshalb sein einziger Wunsch zum Geburtstag. Bisher ging es ihm meist gut – mit Ausnahmen. Ende der 1960er-Jahre sprang er in einer Bielefelder Diskothek von der Bühne, stieß sich den Kopf an einem Deckenbalken und zog sich eine Narbe zu – deshalb trägt Meine immer eine Kappe. 2016 musste er ein Konzert in Hamburg abbrechen und für einige Wochen pausieren, weil ein übler Virus seinen Stimmbändern zugesetzt hatte. Es sei aber bei Weitem nicht so schlimm gewesen wie in den 80ern, sagt der Sänger. Damals verlor er seine Stimme, musste operiert werden und es war unklar, ob er überhaupt jemals wieder singen würde.

Seit 40 Jahren verheiratet

Weil er all das Vergangenheit ist und er sich fit fühlt, denkt er nicht ans Aufhören. „Es macht aber nur Spaß, wenn man die Erwartungen erfüllen und delivern kann“, sagt er in seinem unverwechselbaren Mix aus Deutsch und Englisch. Sein Alter bemerkt er nach eigener Aussage nur daran, dass der Jetlag länger dauert als früher. Außerdem habe er das Tennisspielen aufgegeben. Macht aber nichts, die Bühne sei seine Energiequelle: „Man geht raus und surft auf dieser Welle von Energie und man kriegt – auch wenn es pathetisch klingt – unendlich viel Liebe, Energie und Power von den Fans zurück.“

Und noch etwas ist dem Sohn eines Gärtners wichtig: Konstanz. Seit über 40 Jahren ist er mit seiner Gaby verheiratet. Wie die es findet, dass ihr Mann im Rentenalter rund um den Globus Stadien rockt, statt mit ihr zum Beispiel auf Kreuzfahrt zu gehen? Das sei eh nichts für sie, antwortet Meine. „Wir packen lieber die Taschen und fahren nach Sylt hoch.“ Nicht ganz uneigennützig: „Die jodhaltige Luft an der Nordsee ist auch gut für meine malträtierten Stimmbänder.“