Los Angeles. . Morgan Freeman ist in Hollywood so etwas wie das personifizierte Gute. Er setzt sich für die Rechte von Afroamerikanern ein, spendete eine Million Dollar für die Wahlkampagne von Barack Obama und dreht mit inzwischen 80 Jahren einen guten Kinofilm nach dem anderen – manchmal vier im Jahr. Doch jetzt bekommt das Bild Risse: Freeman ist in den Fokus der #MeToo-Bewegung geraten. Mindestens acht Frauen soll er sexuell belästigt haben. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN in einer großen Enthüllungsgeschichte.
Morgan Freeman ist in Hollywood so etwas wie das personifizierte Gute. Er setzt sich für die Rechte von Afroamerikanern ein, spendete eine Million Dollar für die Wahlkampagne von Barack Obama und dreht mit inzwischen 80 Jahren einen guten Kinofilm nach dem anderen – manchmal vier im Jahr. Doch jetzt bekommt das Bild Risse: Freeman ist in den Fokus der #MeToo-Bewegung geraten. Mindestens acht Frauen soll er sexuell belästigt haben. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN in einer großen Enthüllungsgeschichte.
Bei den Vorwürfen geht es, soweit bislang bekannt, nicht um Vergewaltigungen, sondern um ein Verhalten, das die befragten Frauen als unangemessen beschreiben. Eine erzählte, sie habe 2015 als Produktionsassistentin bei den Dreharbeiten zur Komödie „Abgang mit Stil“ mitgearbeitet, in der Freeman eine Hauptrolle spielte. Sie berichtet laut CNN, Freeman habe sie am Set monatelang immer wieder unsittlich berührt oder ihre Figur und ihre Kleidung kommentiert. Er habe mehrfach seine Hand auf ihren unteren Rücken gelegt und sie massiert. Die Frau behauptet außerdem, er habe versucht, ihren Rock hochzuziehen und habe sie gefragt, ob sie Unterwäsche trage. Ein weiteres angebliches Opfer berichtete, Freeman habe bei den Dreharbeiten zu „Now You See Me“ 2012 ihren Körper und den einer weiteren Kollegin kommentiert. Sie sagt, sie und ihre Kollegin hätten anschließend bewusst keine körperbetonte Kleidung getragen, wenn er in der Nähe war.
CNN sprach im Rahmen der Recherche mit 16 Personen, die Zeuge oder selbst Opfer einer Belästigung wurden. Den Anstoß zu der Geschichte gab die CNN-Journalistin Chloe Melas. Sie beschreibt, wie sie – damals im sechsten Monat schwanger – Freeman während einer Presseveranstaltung traf: Der Schauspieler habe sie von oben bis unten gemustert und mit Blick auf ihren Bauch mehrfach gesagt: „Da wäre ich jetzt auch gerne drin.“ Außerdem soll er „Sie sind reif“ gesagt haben. Viele der Frauen, mit denen CNN gesprochen hat, erklären, sie hätten aus Angst, ihre Jobs zu verlieren, nichts gesagt. Stattdessen hätten sie versucht, Freeman aus dem Weg zu gehen.
CNN gibt an, Freeman mit den Vorwürfen konfrontiert und keine Antwort erhalten zu haben. Dass er gerne die Kleidung von Frauen kommentiert, ist in Hollywood kein Geheimnis. Auf einer Podiumsveranstaltung erzählte er 2016, wie er seine spätere Geschäftspartnerin kennengelernt hat, mit der er eine Produktionsfirma betreibt. Deren knappe Bekleidung habe seine Aufmerksamkeit erregt, sagte er laut CNN vor Hunderten Zuhörern. Später habe er sich gerechtfertigt: „Das habe ich nur im Scherz gesagt, und es ist 20 Jahre her.“
Er schwärmt vom Liebesleben
Auch in Interviews mit deutschen Reportern scheut sich Freeman nicht, offen über sein Verhältnis zu Frauen zu sprechen. „Wie Sie auch in Filmen sehen, kann das Liebesleben im Alter noch sehr aufregend sein. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Absolut“, sagte er 2017 in einem Interview mit dieser Zeitung.
Freeman ist zweimal geschieden und hat vier Kinder.