Essen. . In den 1990ern, dem Supermodel-Jahrzehnt, schickte sich nach Claudia Schiffer und Tatjana Patitz eine dritte Germania an, die Konkurrenz von den Laufstegen zu fegen. Mit ihren 112-Zentimeter-Beinen und dem Blick einer Eiskönigin schaffte Nadja Auermann es sogar in ein George-Michael-Video. Die Berlinerin ging recht würdevoll mit ihrer Zeit nach dem Modeln um: Sie drehte ein paar Filme, zog sich dann ins Privatleben zurück. Die zweifache Mutter wohnt inzwischen in Dresden. Viel besser, als etwa Newcomerinnen im Fernsehen zu quälen. Gut, ja, sie hatte Ärger mit dem Finanzamt. Aber Schwamm drüber.

In den 1990ern, dem Supermodel-Jahrzehnt, schickte sich nach Claudia Schiffer und Tatjana Patitz eine dritte Germania an, die Konkurrenz von den Laufstegen zu fegen. Mit ihren 112-Zentimeter-Beinen und dem Blick einer Eiskönigin schaffte Nadja Auermann es sogar in ein George-Michael-Video. Die Berlinerin ging recht würdevoll mit ihrer Zeit nach dem Modeln um: Sie drehte ein paar Filme, zog sich dann ins Privatleben zurück. Die zweifache Mutter wohnt inzwischen in Dresden. Viel besser, als etwa Newcomerinnen im Fernsehen zu quälen. Gut, ja, sie hatte Ärger mit dem Finanzamt. Aber Schwamm drüber.

Jetzt kehrt die 46-Jährige zurück, in ihrer ersten Filmrolle seit 13 Jahren. Geheimnisvoll war die Berlinerin ja immer, warum sie sich für ihr Comeback eine Sat.1-Komödie mit dem Titel „Entdecke die Mandy in dir“ ausgesucht hat, erscheint ebenfalls rätselhaft. Ach, halt, es gibt ja ein Pressestatement dazu. „In einer gesellschaftskritischen Komödie mitzuspielen und dabei mein Business und mich selbst auf die Schippe zu nehmen, hat mich an der Rolle besonders gereizt“, erklärt sie darin.

Intrigen eines Modebiests

Gesellschaftskritisch ist hochgegriffen. Der Film von Jan Markus Linhof springt auf den Trend auf, sich Menschen mit stigmatisierenden Vornamen vorzunehmen, macht sich über seine Heldin Mandy (Anna Fischer) aber immerhin nicht lustig. Die hat es nämlich aus der Berliner Plattenbausiedlung zur New Yorker Designerin geschafft, unter dem Pseudonym Mia Milana. Das klingt zwar eher nach einer Darstellerin aus der Erwachsenenunterhaltung, aber darum geht es hier nicht. Ihre Bossin ist Agnes van Beuyten (Auermann), und eine gemeinsame Modenschau in Berlin soll für die eine ein Comeback bedeuten und für die andere der große Durchbruch sein.

Auftritt Auermann: „Ich hab Stimmen gehört, die gesagt haben, ich hätte meinen Zenit überschritten. Nach dieser Show werden Sie sehen: Ich kann es immer noch.“ Das meinte Auermann also damit, sie nehme sich auf die Schippe. Natürlich denkt ihre Figur gar nicht daran, ihren Ruhm mit der Jüngeren zu teilen, und wirft sie aus der Show. Mandy muss nun zurück zur Oma (Gitta Schweighöfer) ziehen und an deren Nähmaschine ihre Rache-Kollektion schneidern.

Anna Fischer ist selbst in einem Berliner Plattenbau groß geworden und sicherlich eine glaubwürdige Schauspielerin. Nur die modenärrische New-York-Heimkehrerin nimmt man ihr nicht ab. Der Film hat zwar seine Momente, etwa wenn ein Teenie-Mädchen von seiner Freundin angestiftet wird, Geschenktüten auf einer Party einzusacken: „Du hast Kopftuch, du kriegst alles. Wenn nicht: Nazis!“ Zu viele Gags aus der Platte aber sind so platt und viele Dialoge so abgenudelt, als hätten Youtube-Blogger sie improvisiert. „Wo willst denn du eine Kollektion hernehmen, aus der Altkleidersammlung? Du bist ein Mädchen aus der Platte, du wirst es immer bleiben“, giftet etwa Agnes die Geschasste auf unterem Soap-Niveau an. So bleibt Auermann in ihrer comichaften Rolle kein Spielraum. Dabei liegt die Messlatte für Modebiester unglücklicherweise hoch, seit Meryl Streep in „Der Teufel trägt Prada“ die „Vogue“-Chefin verkörperte.

Fazit: Nur gelegentlich witziger Blödsinn.

Sat.1, 20.15 Uhr