Keine Hinweise auf politisches Motiv - Polizei kannte den Täter
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Münster. Die Staatsanwaltschaft hat keine Hinweise haben auf einen politisch motivierten Hintergrund für die Amokfahrt in Münster mit mehreren Toten.
Nach der Durchsuchung der vier Wohnungen des Amokfahrers von Münster gibt es nach Polizeiangaben keine Hinweise auf ein politisches Tatmotiv. "Wir haben seit gestern Nachmittag in der ganzen Nacht die Wohnungen des Täters durchsucht", sagte Polizeipräsident von Münster, Hajo Kuhlisch, am Sonntag in Münster. Zwei davon lägen in Ostdeutschland, zwei in Münster. "Die erste, doch schon etwas intensivere Durchsicht hat keinerlei Hinweise auf einen politischen Hintergrund ergeben."
Die Ermittler gingen daher davon aus, "dass die Motive und Ursachen in dem Täter selber liegen".Das sei ein vorläufiger Stand, betonte Kuhlisch. Etwas endgültig auszuschließen dauere länger. Auch die Durchsuchung von Fahrzeugen und eines Containers hätten keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund ergeben. In Münster war am Vortag ein Campingbus in der Altstadt in eine Menschengruppe gerast. Zwei Menschen starben, weitere 20 wurden verletzt. Der Fahrer erschoss sich nach Polizeiangaben im Wagen.
Staatsanwältin: Täter von Münster war der Polizei bekannt
Der mutmaßliche Täter von Münster war der Polizei bereits wegen kleinerer Delikte bekannt. Es habe drei Verfahren in Münster gegeben und eines in Arnsberg, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin von Münster, Elke Adomeit, am Sonntag. Die Verfahren stammten demnach aus den Jahren 2015 und 2016 und seien alle eingestellt worden. Es ging damals um eine Bedrohung, Sachbeschädigung, eine Verkehrsunfallflucht und Betrug.
Man müsse den Sachverhalt der Verfahren noch aufklären. "Aber auf den ersten Blick haben wir hier keine Anhaltspunkte auf eine stärkere kriminelle Intensität, die wir bei dem Täter feststellen konnten", sagte Adomeit. Es gebe weiterhin keine Hinweise auf einen politisch motivierten Hintergrund oder weitere Täter. (dpa)
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