Berlin. An einer Berliner Grundschule soll ein Gewaltvideo des IS kursiert sein. Die Schule steht nicht nur deswegen im Fokus der Behörden.
An einer Grundschule in Berlin soll ein IS-Enthauptungsvideo unter Schülern die Runde gemacht haben. Die Schule habe sofort eingegriffen und die Eltern der Schüler darüber informiert. In einem Elternbrief forderte die Schulleitung die Eltern dazu auf, das Verhalten der Kinder in den sozialen Netzwerken zu kontrollieren.
Das Verbreiten von derartigen Filmen könne eine Straftat darstellen, hieß es laut Schulverwaltung dazu in dem Schreiben. Zudem hätten die Kinder das Mindestalter zur Nutzung von sozialen Medien wie WhatsApp oder Facebook noch nicht erreicht.
Die Grundschule, die im Berliner Stadtteil Tempelhof liegt, steht nun auch wegen anderer Vorfälle im Fokus der Behörden. Mehrere religiös motivierte Konflikte beschäftigen derzeit Schulverwaltung und Schulaufsicht.
Jüdisches Mädchen von muslimischen Schülern attackiert
Ein jüdisches Mädchen soll von muslimischen Schülern verbal attackiert worden sein. Der Fall liegt bereits ein Jahr zurück, nach Auffassung der Eltern der betroffenen Schülerin hat die Schule allerdings nicht ausreichend auf die Übergriffe reagiert. Nach Ostern soll ein Gespräch zwischen den Beteiligten, Schule und Schulaufsicht stattfinden.
Der Schulverwaltung ist der Fall bekannt. „Dass es diese Vorfälle gab, wissen wir“, sagte die Sprecherin der Verwaltung, Beate Stoffers, am Samstag. „Die Schule hat sofort reagiert, die Antidiskriminierungsstelle ist ebenfalls involviert.“
Schule war bislang nicht als Problemfall bekannt
Dabei handele es sich um Vorfälle, die unter Schülern unterer Klassen stattgefunden haben. Vielen sei gar nicht klar gewesen, was sie getan haben. Insgesamt soll es sich um zwei bis drei Vorfälle gehandelt haben. Die Grundschule ist nach Angaben der Schulverwaltung bislang nicht als Problemschule in Erscheinung getreten.
Nach Angaben der Schule sind 70 Prozent der Schüler nicht deutscher Herkunft, einige würden mit Schuleintritt zum ersten Mal mit Kindern aus anderen Kulturkreisen in Kontakt kommen. Die Schule gehe gegen Konflikte „proaktiv“ vor, hieß es weiter.
• Dieser Text ist zuerst in der Berliner Morgenpost erschienen
(-ker/ba)