Berlin. . Carsten Maschmeyer empfängt hoch über den Dächern Berlins. Seine Maschmeyer Group residiert im 29. Stock eines weißen Hochhauses am Bahnhof Zoo. Auch drinnen ist alles auffällig hell – weißer Schreibtisch, weiße Wände, weißes Regal, sehr aufgeräumt. Das Büro sieht aus wie ein Musterzimmer im Möbelhaus. An diesem strahlenden Schreibtisch saß Maschmeyer den Kandidaten seiner neuen Show gegenüber, als er ihnen während der Dreharbeiten erklärte, was sie gut machen und was nicht. „Ich will den Gründern etwas mitgeben“, so Maschmeyer. Und zwar, dass nur eine starke Persönlichkeit ein guter Verkäufer sei – „Person vor Produkt“.

Carsten Maschmeyer empfängt hoch über den Dächern Berlins. Seine Maschmeyer Group residiert im 29. Stock eines weißen Hochhauses am Bahnhof Zoo. Auch drinnen ist alles auffällig hell – weißer Schreibtisch, weiße Wände, weißes Regal, sehr aufgeräumt. Das Büro sieht aus wie ein Musterzimmer im Möbelhaus. An diesem strahlenden Schreibtisch saß Maschmeyer den Kandidaten seiner neuen Show gegenüber, als er ihnen während der Dreharbeiten erklärte, was sie gut machen und was nicht. „Ich will den Gründern etwas mitgeben“, so Maschmeyer. Und zwar, dass nur eine starke Persönlichkeit ein guter Verkäufer sei – „Person vor Produkt“.

Der Milliardär investiert eine Million

Es sind ereignisreiche Wochen im Leben des 58-Jährigen. Heute startet seine neue Show „Start Up! Wer wird Deutschlands bester Gründer?“. Maschmeyer bewertet in der Rolle eines Wirtschaftsprofis Erfindungen junger Unternehmer. Das Konzept gleicht dem der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“, in der Maschmeyer ebenfalls mitwirkt. Trotzdem jubelt er: „Ein völlig neues Format – so etwas gab es noch nie im Fernsehen zu sehen.“ Von anfangs 14 Kandidaten fliegt in jeder Ausgabe einer raus. Am Ende bleibt einer übrig, in dessen Idee Maschmeyer eine Million Euro investiert – „Germany’s next Topmodel“ für Unternehmer.

Zwei Shows mit Maschmeyer: Der Finanzjongleur tritt in manchen Wochen häufiger im Fernsehen auf als seine Frau, die Schauspielerin Veronica Ferres (52). Sein Imagewandel ist atemberaubend. Der ehemalige Leiter des Finanzvertriebs AWD galt lange als Inbegriff des skrupellosen Kapitalisten, seine Firma stand im Ruf, Tausende Kleinanleger in den Ruin getrieben zu haben. Im letzten Jahr gestand ein ehemaliger Maschmeyer-Mitarbeiter, er habe im Auftrag eines AWD-Konkurrenten bewusst falsche Informationen gestreut.

Hat die Öffentlichkeit Maschmeyer jahrelang Unrecht getan? Er spricht von „Rufmordkampagne“ und „Medienmanipulation“. Fest steht: Inzwischen pflegt er mit sichtbarem Vergnügen sein Image als barmherziger Investor mit Starpotenzial. Mit Ferres lässt er sich von der Boulevardpresse auf roten Teppichen fotografieren. Seine PR-Arbeit koordiniert Béla Anda (54), der unter Gerhard Schröder Regierungssprecher war – ein echter Profi. Maschmeyer sagt jetzt Sätze wie „Ich höre häufig: Sie sind unser Lieblingsinvestor, Sie sind immer da. Und ja, ich fühle mich für junge Gründer verantwortlich. Fast so wie ein Gründervater.“

Maschmeyer, der vor knapp einem Jahr von Hannover nach München gezogen ist, könnte sich zur Ruhe setzen und sein Leben genießen. Stattdessen zieht es ihn ins Fernsehen. Was treibt ihn an? Maschmeyer beugt sich auf seinem Sofa vor und gestikuliert mit den Händen, während er einen großen erzählerischen Bogen schlägt: Wie er als uneheliches Kind bei einer Mutter aufwuchs, die ihm keine menschliche Wärme gegeben habe. Und wie er als Junge Anerkennung im Sport suchte. „Dieses Leistungsprinzip“, sagt er, „habe ich ins Wirtschaftsleben übertragen.“

Sat.1, 20.15 Uhr