Essen. In einer Woche von minus 10 auf fast 20 Grad plus. Vielen macht dieser schnelle Temperaturanstieg zu schaffen. Was Wetterfühligen helfen kann.
Erst wochenlang Minusgrade, jetzt soll am Wochenende der Frühling in NRW einkehren. Zumindest was die Temperaturen betrifft: Laut Deutschem Wetterdienst werden in Ostwestfalen Höchsttemperaturen bis zu 13 Grad erreicht, am Rhein sogar bis zu 18 Grad. Allerdings bleibt es laut Prognosen wohl regnerisch und windig.
Auch wenn sich die meisten über die milden Temperaturen freuen dürften, macht der Wetterwechsel dem Körper zu schaffen. „Wetterfühligkeit kommt sehr häufig vor. Etwa 50 Prozent der Menschen leiden darunter“, sagt Prof. Dr. Stefan Gesenhues, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin am Uniklinikum Essen.
Wetterfühlige leiden unter Temperaturschwankungen
Die Anpassung an warme Temperaturen falle dem Körper wesentlich schwerer als an kalte. Denn wenn ein Hoch- auf ein Tiefdruckgebiet trifft, kommt es zu Veränderungen des Luftdrucks, auf die der Körper mit einer Weitung der Blutgefäße reagiere. Infolgedessen schwanken Blutdruck und Körpertemperatur.
Wetterfühlige könnten dann unter Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen und Antriebsschwäche leiden, sagt Gesenhues. Chronisch Kranke mit Migräne- oder Kreislaufbeschwerden, alte Menschen und Personen mit niedrigem Blutdruck seien besonders häufig von den Symptomen betroffen. Ebenso bekämen körperlich nicht gut trainierte Menschen die Folgen des Wetterumschwungs zu spüren, erklärt der Mediziner.
Viel Ruhe, ausreichend Essen und Trinken
Für Betroffene sei es dann wichtig, sich Ruhe zu gönnen und Anstrengungen zu vermeiden. „Man sollte jetzt auch nicht mit Leistungssport beginnen, den man vorher nicht gemacht. Da muss man den Körper langsam heranführen“, weiß Gesenhues. Schonen sollten sich die Menschen, die gerade eine Grippe auskurieren. Zudem sei es ratsam, ausreichend zu trinken, sich abwechslungsreich zu ernähren und genügend Schlaf. Alkohol solle möglichst vermieden werden. Auch geeignete Kleidung helfe: „Man sollte sich bei den Temperaturen nicht mehr zu warm kleiden, damit der Körper die Wärme abgeben kann“, rät Gesenhues.
Gesunde Menschen könnten den Körper durch Wechselduschen und Saunagängen auf den Wetterumschwung vorbereiten. Und regelmäßige Bewegung im Freien helfe, sich an die Temperaturänderungen zu gewöhnen. Auch die positiven Effekte des frühlingshaften Wetters sind nicht zu unterschätzen: Licht und Wärme heben bekanntlich die Laune.