Berlin. . „Wenn die Sonne scheint, geht’s mir gut“, sagt Patrick Kalupa, als er sich an den Tisch in einem Berliner Café setzt. Kalupa (38) ist keiner, den man auf Anhieb wiedererkennt. Vor allem nicht, wenn er mit einer Kappe herumläuft. Dabei ist er zurzeit in den Lieblingsserien der Deutschen zu sehen: In „Rosenheim-Cops“ und „In aller Freundschaft.“
„Wenn die Sonne scheint, geht’s mir gut“, sagt Patrick Kalupa, als er sich an den Tisch in einem Berliner Café setzt. Kalupa (38) ist keiner, den man auf Anhieb wiedererkennt. Vor allem nicht, wenn er mit einer Kappe herumläuft. Dabei ist er zurzeit in den Lieblingsserien der Deutschen zu sehen: In „Rosenheim-Cops“ und „In aller Freundschaft.“
Seit Februar spielt Kalupa den smarten Kommissar Christian Bach bei den Rosenheimern. Für die Dreharbeiten ging es für den Berliner nach München. Da Kalupa erst vor wenigen Monaten Vater geworden ist und nicht auf Freundin und Kind verzichten wollte, mussten die beiden mit. „Es ist ein Mädchen“, verrät er, den Namen möchte er lieber für sich behalten.
Seit drei Jahren ist er mit der Schauspielerin Leonie Parusel liiert. Mit einem Heiratsantrag hält er sich noch bedeckt. „Ein Kind ist ja, wie ich finde, noch ein größeres Bündnis.“
Die Schauspielerei ist nur ein Teil von ihm. Nebenbei vermietet er – was verrückt klingen mag – Flöße. „Vor zehn Jahren haben wir uns mal in einer Männerrunde zwei Flöße gemietet“, neun Monate später gab es die ersten selbst gebauten. Da schlägt das Herz des Handwerkers, denn Kalupa ist Maurer, der aber auch gerne an Autos herumschraubt.
Zwei alte Schätzchen haben es ihm besonders angetan: ein 21 Jahre alter Bully, mit dem er mit dem Surfboard auf dem Dach schon durch Europa gereist ist, und ein 52 Jahre alter Käfer. „Ich verstehe nicht, warum man sich neue Sachen kaufen muss, wenn die alten es noch tun.“
An dem Käfer hat er 18 Jahre lang gearbeitet, vor drei Monaten ist er fertig geworden. „Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines fahrenden Oldtimers“, sagt er mit diesem typischen Grinsen.
Weil ihm die Schule früher nicht leicht gefallen ist, habe er sich für etwas Bodenständiges entschieden. Die Maurerlehre eben. Das Lernen war seine Sache nicht. Mittlerweile weiß er warum. „Ich bin unerkannter Legastheniker“, erst als Erwachsener habe eine Logopädin dieses Defizit festgestellt.
Die Legasthenie hat auch Auswirkungen auf seine Arbeit als Schauspieler. Zwar bekämen seine Kollegen davon nichts mit, aber für eine Lesung studiere er ein Buch drei- bis viermal, bis er es fast auswendig kann, erklärt Kalupa. „Ich sehe Punkte und Kommata nicht richtig, für mich ist das alles einfach ein Brei“, sagt er. „Das ist auch der Hauptgrund, warum ich nicht auf die Schauspielschule gegangen bin.“ Er nahm privaten Unterricht und wurde von der Mode-Industrie als Model entdeckt, was ihn erst zur Komparserie und dann zum Schauspiel brachte.
„Die Aufträge hielten sich in Grenzen, oft war ich zu klein, zu sportlich“, sagt Kalupa, der vor allem als Unterwäschemodel arbeitete. „Trotzdem war es eine relativ einfache Art, Geld zu verdienen.“ Durch sein jahrelanges Boxtraining war Kalupa auch in der passenden körperlichen Verfassung. Damit war er sogar ziemlich erfolgreich: 1994 wurde er Stadtmeister, ein Jahr später Dritter der Deutschen Jugendmeisterschaft.
Bei „Anna und die Liebe“ fing es an
2017 war für Patrick Kalupa ein ganz besonderes Jahr. „Da habe ich so viel gearbeitet wie noch nie.“ Neben den „Rosenheim-Cops“ bekam er die Rolle als Jenne Derbeck in der Krankenhausserie „In aller Freundschaft“, als Lebenspartner von Dr. Lea Peters (Anja Nejarri). Eine interessante Konstellation – denn Kalupa behauptet sich in der Rolle des gelernten Zimmermanns bestens neben der hochintellektuellen Hirnchirurgin.
Und es geht noch weiter: In der RTL-Sitcom „Beste Schwestern“, die seit dem 18. Januar ausgestrahlt wird, spielt er die Hauptrolle. Bei der Pilotfolge der Krimiserie „Good Cop, Fat Cop“ auf Sat.1 war er ebenfalls mit dabei. „Es könnte sein, dass ich in diesem Jahr ARD, Sat.1, ZDF und RTL bespiele. Selbst wenn jemand umschaltet, sieht er mich einfach auf dem nächsten Sender“, sagt er. Als er 2010 eine Hauptrolle in der Seifenoper „Anna und die Liebe“ annahm, sorgte er sich noch, dass ihn das in eine Schublade stecken würde. „Aber mittlerweile schlawiner’ ich mich in eine Richtung, die mir ganz gut gefällt“, sagt er.
Sein Ziel: ein Kinofilm. Er hat bereits drei angefangene Drehbücher zu Hause liegen, an denen er arbeitet.