Berlin. . Das Comeback des Jahres 2018 wurde schon 2017 angekündigt. Es war am 21. Juni des vergangenen Jahres bei den Screenforce Days in Köln, einer Veranstaltung der großen deutschen Fernsehvermarkter für die werbetreibende Industrie: Dort tauchte völlig überraschend Stefan Raab auf. Anderthalb Jahre nach seinem Rücktritt aus dem Fernsehgeschäft verkündete der Entertainer, er werde 2018 für seinen ehemaligen Sender ProSieben eine neue Show produzieren. Sie heißt „Das Ding des Jahres“ und soll herausragende Erfindungen prämieren. Raab ist allerdings nur Produzent.
. Das Comeback des Jahres 2018 wurde schon 2017 angekündigt. Es war am 21. Juni des vergangenen Jahres bei den Screenforce Days in Köln, einer Veranstaltung der großen deutschen Fernsehvermarkter für die werbetreibende Industrie: Dort tauchte völlig überraschend Stefan Raab auf. Anderthalb Jahre nach seinem Rücktritt aus dem Fernsehgeschäft verkündete der Entertainer, er werde 2018 für seinen ehemaligen Sender ProSieben eine neue Show produzieren. Sie heißt „Das Ding des Jahres“ und soll herausragende Erfindungen prämieren. Raab ist allerdings nur Produzent.
Seit feststeht, dass die Show kommenden Freitag Premiere hat (ProSieben, 20.15 Uhr) kriegen sich die Kölner Zeitungen kaum mehr ein. Vor der Kamera steht Lokalmatador Raab zwar nicht, aber er gibt den Mitwirkenden „auch mal Ansagen aufs Ohr“, hat der „Express“ herausgefunden. Wow!
Streng genommen ist das Comeback allerdings gar keins. Bereits im Juni 2016 saß Raab vor 44.000 Fans bei einem Konzert von Udo Lindenberg in Hamburg bei zwei Liedern am Schlagzeug. Im Februar 2017 produzierte er für den NDR den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC). Und im September hielt er eine Rede beim Münchener Start-up-Treffen Bits & Pretzels.
Natürlich ist die Produktion von „Das Ding des Jahres“, das bis zum Finale am 10. März auf insgesamt sechs Folgen angelegt ist, nochmal eine ganz andere Hausnummer. Nötig hat Raab das nicht. Mit ziemlicher Sicherheit tut der 51-Jährige der Produktionsfirma Brainpool mit der Produktion der Show einen Gefallen - und damit indirekt auch sich selbst: verantwortlich für das Format ist Raab TV, eine 100-prozentige Tochter von Brainpool, an der Raab wiederum 12,5 Prozent der Anteile hält.
Die Firma hat schon bessere Tage gesehen. Als Raab seine Karriere beendete, entließ Brainpool etliche Mitarbeiter. Es fiel ja nicht nur das viermal die Woche ausgestrahlte Raab-Format „TV Total“ weg. Die vielen Sondersendungen vom „Bundesvision Song Contest“ bis zur „Wok WM“ gab es auch nicht mehr. Nur „Schlag den Raab“ überlebte als „Schlag den Henssler“.
Zuletzt verlor die Brainpool-Tochter Raab TV die Produktion des deutschen ESC-Vorentscheids 2018 . Da ist „Das Ding des Jahres“ als Ersatz mehr als willkommen.
Das Format könnte funktionieren. Es erinnert an die Vox-Erfolgsshow „Die Höhle der Löwen“. Entscheidet dort eine Jury unter Leitung des berühmt-berüchtigten Finanzunternehmers Carsten Maschmeyer über Geschäftsideen, geht es in Raabs Sendung um geschäftsträchtige Erfindungen. Auch bei „Das Ding des Jahres“ gibt es eine Jury, dem der Einkaufschef des Einzelhandelsriesen Rewe vorsteht. Ihm assistieren das bei der Zielgruppe bekanntere Model Lena Gercke und ProSieben-Star-Moderator Joko Winterscheidt. Dem Sieger winkt Werbung bei dem Sender im Wert von 2,5 Millionen Euro. Was kann da noch schiefgehen? Und wenn doch, dann bleiben Raab immer noch die drei Live-Auftritte mit seiner „TV Total“-Studio-Band Ende des Jahres in Köln.