Rom. Nach dem Inzestfall von Amstetten wird Italien von einem ähnlichen Fall erschüttert. Ein Vater soll seine Tochter 25 Jahre lang eingesperrt und vergewaltigt haben. Zudem soll er seinen Sohn verleitet haben, die heute 34-Jährige zu vergewaltigen und zu misshandeln.
Die Polizei in Turin hat einen Familienvater festgenommen, der seine Tochter 25 Jahre lang gefangengehalten und vergewaltigt haben soll. Die heute 34-jährige Frau durfte ihr fensterloses Zimmer demnach nur in Begleitung ihres Vaters verlassen. Außerdem habe der 63-Jährige seinen Sohn dazu verleitet, die eigenen Töchter ebenfalls zu vergewaltigen und zu misshandeln, berichtete «La Repubblica».
Seit dem neunten Lebensjahr vergewaltigt
Die Ermittlungen begannen dem Zeitungsbericht zufolge im Oktober: Damals habe die 34-Jährige zunächst Anzeige wegen Vergewaltigung und Freiheitsberaubung gegen ihren Bruder erstattet, zu dem sie nach einem Streit mit ihrem Vater geflohen war. Die Frau, der die italienische Presse den fiktiven Namen «Laura» gab, sei seit ihrem neunten Lebensjahr von ihrem Vater regelmäßig vergewaltigt worden. Ab dem 13. Lebensjahr habe er sie nicht mehr in die Schule gelassen. Der Vater, ein Hausierer, habe sich auf ein «Familiengesetz» berufen, demzufolge ihm die älteste Tochter «versprochen» war.
Der heute 40-jährige Bruder ist ebenfalls in Haft. Er soll seine vier Töchter im Alter von sechs, acht, zwölf und zwanzig Jahren vergewaltigt und misshandelt haben. Den Ermittlern zufolge zwang er sie außerdem, ihm beim Geschlechtsverkehr zuzusehen.
Im Prozess um das Inzest-Drama von Amstetten war der Täter Josef Fritzl vergangene Woche zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, seine Tochter 24 Jahre lang eingekerkert und mit ihr sieben Kinder gezeugt zu haben. (afp)