London. . Sie ist wohl die bekannteste Frau der Welt, obwohl von ihr selbst eigentlich nie etwas zu hören ist. In ihrer nun sechs Jahrzehnten währenden Herrschaft hat Queen Elizabeth II. erst einmal ein Interview gegeben. Ihre Enkel Prinz William (35) und Prinz Harry (33) sind dagegen häufig in den Medien. Doch nun, zu ihrem 65. Krönungsjubiläum, ist es wieder soweit: Die Königin hat der BBC ein Interview gegeben, das am Sonntagabend in Großbritannen, Australien und den USA gesendet wird.

Sie ist wohl die bekannteste Frau der Welt, obwohl von ihr selbst eigentlich nie etwas zu hören ist. In ihrer nun sechs Jahrzehnten währenden Herrschaft hat Queen Elizabeth II. erst einmal ein Interview gegeben. Ihre Enkel Prinz William (35) und Prinz Harry (33) sind dagegen häufig in den Medien. Doch nun, zu ihrem 65. Krönungsjubiläum, ist es wieder soweit: Die Königin hat der BBC ein Interview gegeben, das am Sonntagabend in Großbritannen, Australien und den USA gesendet wird.

Als die Queen 1992 mit der BBC anlässlich einer Dokumentation zum 40. Thronjubiläum sprach, gab es anschließend immer noch große Bedenken am Hofe: Lässt der Beitrag nicht zu sehr in die Geschehnisse am Königshof blicken? Man muss dazu wissen: Spontane Interviews gibt die Queen ohnehin nicht. Und niemand darf die Monarchin von sich aus ansprechen. Zudem ist es für sie ein Tabu, zu politischen Dingen Stellung zu nehmen.

Völlig überraschende Aussagen von Elizabeth II. sind somit in der einstündigen Dokumentation „The Coronation“ (Die Krönung) wohl nicht zu erwarten – aber etwas Besonderes ist das Interview in jedem Fall.

So berichtet die 91-Jährige, wie hart das royale Leben sein kann: Ihr tat der Hintern bei der stundenlangen Fahrt in einer goldenen Kutsche aus dem 18. Jahrhundert zur Krönungszeremonie in die Westminster Abbey weh. Die Königin drückt es wohlformulierter aus: „Die Fahrt war schrecklich.“ Ihr Sitz habe nur aus Sprungfedern, die mit Leder überzogen waren, bestanden. „Das war nicht sehr komfortabel.“

Auch das Tragen der Krone ist unbequem, wie die Queen verrät. „Man kann nicht hinunterschauen, um die Rede zu lesen, man muss die Rede hochhalten. Ansonsten würde man sich das Genick brechen. Es gibt also einige Nachteile bei Kronen, aber andererseits sind sie ziemlich wichtig.“

In der Dokumentation wird es auch um Juwelen gehen, die während des Zweiten Weltkrieges in einer Plätzchendose im Schloss Windsor versteckt wurden. Außerdem berichtet die Queen, wie sie als Kind die Krönung ihres Vaters erlebt hat. Als George VI. im Alter von nur 56 Jahren starb, wurde Elizabeth am 6. Februar 1952 Königin. Die aufwendige Krönung fand aber erst über ein Jahr später am
2. Juni 1953 statt.

Die scheue Elizabeth wollte zuerst keine TV-Übertragung; der Erzbischof von Canterbury verteufelte das Fernsehen sogar als „eine der großen Gefahren der Welt“. Schließlich durften dann doch Millionen Menschen das Event vor den Fernsehgeräten verfolgen. „Ich habe eine Krönung mit angesehen und war die Empfängerin einer anderen, was wohl ziemlich bemerkenswert ist“, kommentiert die Königin trocken. Das Kleid, das sie dabei trug, war aus Seide, mit Perlen besetzt sowie mit Gold und Silber bestickt. Die Königin erzählt: „Ich erinnere mich an einen Moment, als ich gegen den Teppich stieß und ich mich überhaupt nicht mehr bewegen konnte. Daran hatten sie nicht gedacht.“

Jubiläum ist Auftakt eines wichtigen Jahres

Dabei machte sich die Queen die Krönung im wahrsten Sinne selbst nicht leicht. Denn eigentlich gibt es zwei Kronen: Die „imperiale Staatskrone“ – mit dem größten geschliffenen Diamanten der Welt, fast 3000 Perlen, Rubinen, Saphiren und anderen Edelsteinen – und die Krone des Heiligen Eduards, die wegen des Gewichts von fast fünf Pfund bei den Monarchen nicht besonders beliebt war. Doch pflichtbewusst wie sie nun einmal ist, wählte die Queen bei ihrer Krönung die schwere traditionelle Eduard-Krone.

Das Krönungsjubiläum ist nur der Auftakt für ein ereignisreiches Jahr im britischen Königshaus. Mit der im Mai geplanten Hochzeit von Prinz Harry und der US-Schauspielerin Meghan Markle steht wieder ein mediales Großereignis an. Die britische Presse spricht angesichts der Begeisterung für die 36 Jahre alte US-Schauspielerin bereits von einer „Meghan-Mania“. Im Fernsehen redeten die beiden offen über ihre Beziehung.

Und was sagt die Queen? Sie ist dezent wie immer. In ihrer jährlichen Weihnachtsansprache erwähnte sie sogar Markle, zumindest indirekt. Ihre Familie werde 2018 Zuwachs bekommen, sagte die Königin in ihrer im Fernsehen übertragenen Rede. Beobachter sind sich einig: Damit ist das dritte Kind von Prinz William und Kate gemeint – und Markle.