Berlin. Zahlreiche Menschen sind bei einem Zugunglück in Berlin verletzt worden. Ein Regionalexpress ist in der Nacht zum Freitag auf einen Güterzug aufgefahren, der Lokführer des Güterzuges musste schwer verletzt geborgen werden. Die Ursache des Unglücks ist noch unklar.
Bei einem Zugunglück in der Nähe eines S-Bahnhofs im Norden Berlins sind in der Nacht zum Freitag 24 Menschen verletzt worden, fünf von ihnen schwer. Dies teilte die Deutsche Bahn am Freitagmorgen mit. Ein Regionalexpress war gegen 22.18 Uhr am S-Bahnhof Karow auf einen Güterzug aufgeprallt, der Gefahrgut geladen hatte. Eine Bahnsprecherin sagte, zum Glück seien 23 der 24 Kesselwagen mit Flüssiggas unbeschädigt geblieben, und auch der letzte Wagen sei nicht leck geschlagen.
Triebwagenführer besonders schwer verletzt
Allerdings entgleisten bei dem Personenzug der Triebwagen und der erste Waggon. Der Lokführer wurde den Angaben zufolge in seiner Führerkabine eingeklemmt und musste von der Feuerwehr gerettet werden. Neben ihm wurden elf weitere Verletzte ins Krankenhaus gebracht, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Alle 24 Menschen in dem Personenzug, der aus Schwedt kam, mussten nach Angaben der Bahn vor Ort medizinisch versorgt werden. Besonders schwere Verletzungen trug nach Angaben der Bahn-Sprecherin der Triebwagenführer davon.
Der Unfall ereignete sich laut Feuerwehr 500 Meter nördlich des S-Bahnhofs Karow im Nordosten der Hauptstadt. Die Feuerwehr war bis 01.30 Uhr mit insgesamt 147 Leuten im Einsatz. Die Unglücksursache untersucht die Bahn noch. So ist laut Sprecherin auch nicht klar, ob der Güterzug stand oder fuhr. Dem Lokführer des Gefahrguttransport passierte nach ihren Angaben nichts.
Verkehrsstörungen sollen bis zum Nachmittag andauern
Die Strecke von Berlin nach Stralsund wurde zwischen Bernau und Gesundbrunnen für den Regional- und Fernverkehr gesperrt. Die Aufräumarbeiten waren am Vormittag noch in vollem Gange. Ein 150-Tonnen-Krahn sollte die entgleisten Wagen von der Unfallstelle bergen. Der S-Bahn-Verkehr, der laut Bahn ebenfalls zeitweilig unterbrochen wurde, lief am Morgen wieder regulär. Die Bahn hoffte, dass am Nachmittag auch der Zugverkehr wieder freigegeben werden kann. (ap)