Berlin. . Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“ bezeichnete er als „furchtbare Mischung aus Militär und Puff“, eine Sendung von Thomas Gottschalk war für ihn „eine von tauben Schimpansen in komplette Künstlichkeit kaputt geschnittene Stümperarbeit“ – Oliver Kalkofe (52) macht auch vor den ganz Großen im Geschäft keinen Halt. Seit der Satiriker 1994 mit „Kalkofes Mattscheibe“ begann, das Schlechteste im Fernsehen zu sezieren, gilt er als Deutschlands spitzeste Lästerzunge. Der Grimme-Preisträger, der mit Frau und Stieftochter in Berlin wohnt, spielte auch in Filmen wie „Neues vom Wixxer“.
Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“ bezeichnete er als „furchtbare Mischung aus Militär und Puff“, eine Sendung von Thomas Gottschalk war für ihn „eine von tauben Schimpansen in komplette Künstlichkeit kaputt geschnittene Stümperarbeit“ – Oliver Kalkofe (52) macht auch vor den ganz Großen im Geschäft keinen Halt. Seit der Satiriker 1994 mit „Kalkofes Mattscheibe“ begann, das Schlechteste im Fernsehen zu sezieren, gilt er als Deutschlands spitzeste Lästerzunge. Der Grimme-Preisträger, der mit Frau und Stieftochter in Berlin wohnt, spielte auch in Filmen wie „Neues vom Wixxer“.
Im Animationsfilm „Cars 3“ (aktuell im Kino) leihen Sie zum zweiten Mal dem Dodge „Rusty“ Ihre Stimme. Der Film stellt die Frage: Soll man mit der Karriere aufhören, wenn es am schönsten ist?
Oliver Kalkofe: Ich glaube, diese Gedanken begleiten mich schon mein ganzes Leben. Und wenn man in der Öffentlichkeit steht, ist der Druck umso höher. Ab diesem Zeitpunkt kann es ja nur noch bergab gehen, und dann muss man sich fragen, wie man damit umgeht. Ich sehe es nicht so, dass man dann aufhören sollte. Das denkt man nur, wenn man jung ist. Ich denke, egal was man macht, man kann es so lange tun, wie man Spaß dran hat, mit dem Herzen dabei ist.
Es besteht aber doch die Gefahr, den Zeitpunkt zum Absprung zu verpassen.
Natürlich, das ist sogar bei den meisten Leuten so. Davon leben die Medien. Sie gaukeln den Leuten vor, dass noch alles in Ordnung ist, um sie dann auszulachen. Frauen, die sich zur Unkenntlichkeit operieren lassen, werden durch Bekanntheit honoriert. Und das wiederum halten viele Menschen für erstrebenswert. Der Film sagt hingegen, dass es total okay ist, die Nummer zwei zu sein oder noch einmal zu schauen, ob man nicht noch andere Fähigkeiten hat.
Spüren Sie den Druck in der Medienbranche auch? Oder betrifft das eher Frauen?
Frauen sind schon einem größeren Druck ausgesetzt. Viele kämpfen ewig darum, dass bloß niemand merkt, dass sie älter geworden sind. Andere haben gelernt, das in den Vordergrund zu stellen, was sie wirklich ausmacht. Aber sogar ich muss die Haare färben. Weil ich vor einem blauen Hintergrund drehe und die Kamera mir bei grauen Haaren den Kopf abschneiden würde. Vor dem Dreh muss ich also immer eine leichte Tönung drauf machen. Ich habe immer tierische Angst, dass das künstlich aussieht, und kann mich die ersten Tage kaum im Spiegel angucken.
Die jüngere Konkurrenz kommt bei Ihnen in Form von YouTubern daher. Eine Entwicklung, der Sie noch folgen können?
Ich setze mich viel damit auseinander, wir haben YouTube auch in die „Mattscheibe“ aufgenommen. Über Sender wie MTV oder Viva haben wir am Anfang auch gelacht, weil es ein wenig stümperhaft war, aber dann haben die auch tolle Talente hervorgebracht. Diese Möglichkeit sehe ich bei YouTube auch. Man kann das Medium ja auch für etwas Positives nutzen. Aber natürlich gibt es auch negative Seiten. Viele Menschen sind sehr leicht zu manipulieren. Besonders Kinder und Jugendliche. Ich finde es schwierig, wenn denen eine Freundschaft vorgegaukelt wird, um ihnen etwas zu verkaufen.
Trotzdem sind diese Formate sehr erfolgreich.
Natürlich, das höre ich immer wieder. Ich mache ja auch seit 30 Jahren nichts anderes als meckern. Es muss nicht jede Sendung einen Bildungsauftrag haben, aber heute ist man ja schon dankbar, wenn etwas nicht menschenverachtend ist. Es ist ein schmaler Grat, man will nicht nur meckern, und es soll auch alles geben. Aber leider hat mittlerweile die Häme überhandgenommen. Die Eigenverantwortung derjenigen, die bei den Medien arbeiten, geht immer mehr zurück.