Washington. . Erst das Zittern, nun das böse Erwachen. Nach tagelangem Wüten in der Karibik mit fast 30 Toten und Zerstörung in Milliardenhöhe erreichte Hurrikan „Irma“ am Sonntagmorgen wie von den Meteorologen vorhergesagt mit Windgeschwindigkeiten von weit über 200 Stundenkilometern und starken Regenfällen den Süden Floridas. Heftige Sturmböen gaben bereits am Sonnabend einen „bitteren Vorgeschmack“, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum erklärte.

Erst das Zittern, nun das böse Erwachen. Nach tagelangem Wüten in der Karibik mit fast 30 Toten und Zerstörung in Milliardenhöhe erreichte Hurrikan „Irma“ am Sonntagmorgen wie von den Meteorologen vorhergesagt mit Windgeschwindigkeiten von weit über 200 Stundenkilometern und starken Regenfällen den Süden Floridas. Heftige Sturmböen gaben bereits am Sonnabend einen „bitteren Vorgeschmack“, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum erklärte.

Die Behörden rechnen mit dem Schlimmsten: Über acht Millionen Gebäude könnten nach Angaben einer Immobilien-Agentur von Sturmschäden betroffen werden. Das Energie-Unternehmen Power & Light erklärte, dass bis zu neun Millionen Floridianer tagelang ohne Strom sein werden.

„Wir haben noch nie einen so katastrophalen Sturm erlebt“, sagte Gouverneur Rick Scott. „Kein Ort in den Keys wird sicher sein“, warnten die staatlichen Katastrophenschützer der Fema. Die sich über 175 Kilometer erstreckende Inselkette gehörte zu den ersten Regionen, die flächendeckend evakuiert wurden. Touristen-Hochburgen wie Key West glichen Geisterstädten, ganze Schaufensterzeilen waren mit Spanplatten zugenagelt.

Insgesamt hatte Gouverneur Scott 6,3 Millionen Floridianer im Fernsehen bekniet, so schnell wie möglich gen Norden zu fliehen. Das entspricht rund 30 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates. Als Bezugsgröße für die „beispiellose Gefahr“ nannten Experten wie Michael Brennan vom Nationalen Hurrikan-Zentrum immer wieder Vorläufer „Andrew“. Vor 25 Jahren hatte der Hurrikan der Stufe 5 südlich von Miami Festland erreicht, 65 Menschen getötet und einen Schaden von 50 Milliarden Dollar erzeugt. „Irmas Zerstörungskraft ist, gemessen an konstanten Windgeschwindigkeiten oberhalb von 250 km/h, um ein Vielfaches größer.“ Auch darum hat die Regierung Floridas massive Unterstützung aus Washington angefordert. Vor der Küste liegen Schiffe der Marine, die in den nächsten Tagen als Einsatzzentren fungieren sollen. 10 000 Nationalgardisten stehen auf Abruf bereit. Präsident Trump hat „jede nötige Soforthilfe“ zugesichert.

Bis Samstagabend schob sich auf den Autobahnen im Süden Floridas eine gigantische Blechlawine gen Norden. Tausende versuchten in letzter Minute, in nördliche Inlandsstaaten zu gelangen.

Zuvor hatte „Irma“ Kuba in die Mangel genommen. Die Regierung in Havanna, die vorsorglich eine Million Menschen im Inland in Sicherheit gebracht hatte, meldete sechs Meter hohe Flutwellen und „substanzielle Schäden“, Opferzahlen wurden nicht genannt.

Schon neuer Hurrikan unterwegs

Dagegen stieg die Zahl der Toten auf anderen Karibik-Inseln auf mindestens 26. Allein auf St. Martin und St. Barts entstanden Schäden von 1,2 Milliarden Euro. Das zu 95 Prozent zerstörte Barbuda ließ 1400 Einwohner auf die Nachbarinsel Antigua bringen. Ein Grund: „Irma“ hat mit dem auf Kategorie 4 herangereiften „José“ einen zweiten Hurrikan im Schlepptau. Er könnte die geschundenen Inseln in den nächsten 48 Stunden streifen.