. Fünf Millionen Euro! So viel Geld befindet sich im Jackpot von Lotto Colonia – deshalb ist ganz Köln in großer Aufregung. Und das auch noch nach der Ziehung der Zahlen. Denn eigentlich müsste es einen Gewinner geben, aber bei der Lottogesellschaft meldet sich niemand.
Fünf Millionen Euro! So viel Geld befindet sich im Jackpot von Lotto Colonia – deshalb ist ganz Köln in großer Aufregung. Und das auch noch nach der Ziehung der Zahlen. Denn eigentlich müsste es einen Gewinner geben, aber bei der Lottogesellschaft meldet sich niemand.
Der Grund dafür: Die sympathische und grundehrliche Altenpflegerin Carolin Rubens (Susan Hoecke) hat den Schein mit den richtigen Zahlen zufällig auf der Straße gefunden, scheut aber davor zurück, ihn einzulösen. Schließlich gehört er ihr ja nicht, und der wahre Besitzer hätte das Geld verdient. Mit diesem recht ansprechenden Szenario beginnt die Komödie „Sechs Richtige und ich“ (20.15 Uhr, Sat.1).
Bei ihrer Familie stößt Carolins Verhalten auf Unverständnis. Sie lebt mit ihren zwei Kindern (Farina Flebbe, Carlo Bohnenkamp) und ihrem Bruder (Benedikt Blaskovic) zusammen. Seitdem ihr Mann gestorben ist, schlittert sie von einer finanziellen Not in die nächste. Die Bank gibt ihr keinen Kredit mehr und zwingt sie, ihr Häuschen zu verkaufen. Trotzdem geht sie an die Presse, um den Besitzer des Lottoscheins ausfindig zu machen.
Der Zwang zur Pointe
Während all dies passiert, taucht der erfolgreiche Anwalt Felix Wuttke (Hendrik Duryn) in ihrem Leben auf. Er bringt seine Mutter Elinor (Grit Boettcher) in dem Pflegeheim unter, in dem Carolin arbeitet. Anfangs mögen sich Carolin und Felix nicht besonders. Aber wer schon mal eine Sat.1-Komödie gesehen hat, weiß, dass sie sich näher kommen werden. Dabei wird bis zum Schluss nicht so richtig klar, was die beiden überhaupt aneinander finden könnten. So richtig funkt es nicht zwischen ihnen.
Das ist aber das geringste Problem dieses Films. Deutlich mehr stört zum Beispiel, wie locker und leicht die Altenpflegerin ihre missliche Lage nimmt, wie heiter dieses menschliche Drama inszeniert ist. Sie hat immer einen kessen Spruch parat, auch wenn Obdachlosigkeit droht. Klar, es handelt sich in diesem Fall um eine Komödie. Aber auch in Komödien geht es um Glaubwürdigkeit, und auch in Komödien lassen sich ernste Momente platzieren.
Der Zwang, jeden Dialog mit einer Pointe zu krönen, lässt den Film zu konstruiert wirken. Vieles wirkt wie aufgesagt. Etwa, wenn Carolin bei einem Streit mit dem Heimleiter sagt: „Sie sind es doch, der den Lebensabend unserer Bewohner zu einer Ganzjahres-Halloween-Party macht. Mit Pflegezombies und Saurem statt Süßem!“
Als sie dann endlich herausfindet, wem der Lottoschein gehört, kommt ihr der Ausruf „Heilige Dreifaltigkeit!“ über die Lippen. Wer spricht denn so? Auch der beim Fernsehpublikum beliebte Hendrik Duryn rettet hier nichts. Obwohl er einen ganz anderen Charakter spielt, erinnert er als Anwalt Felix Wuttke in vielen Szenen an den Lehrer Stefan Vollmer, den er seit ein paar Jahren in der erfolgreichen RTL-Serie „Der Lehrer“ gibt.
Fazit: Nette Ausgangslage und ein flotter Beginn. Dann machen misslungene Gags und viele unnatürlich klingende Dialoge das Anschauen anstrengend.
Sat.1, 20.15 Uhr