London. . Eine starke Szene, ganz am Anfang: Die beiden Brüder beugen sich über ein Fotoalbum. „Das ist süß“, sagt Prinz William und deutet auf ein Bild, das ihn selbst im Arm von Prinzessin Diana zeigt. „Du und ich, wir sind hier beide auf dem Foto.“ Prinz Harry nickt zustimmend. „Du bist im Bauch“, meint Prinz William.
Eine starke Szene, ganz am Anfang: Die beiden Brüder beugen sich über ein Fotoalbum. „Das ist süß“, sagt Prinz William und deutet auf ein Bild, das ihn selbst im Arm von Prinzessin Diana zeigt. „Du und ich, wir sind hier beide auf dem Foto.“ Prinz Harry nickt zustimmend. „Du bist im Bauch“, meint Prinz William.
Die Doku „Unsere Mutter Diana“, die das Erste am Montagabend ausstrahlt, hat viele solcher intimen Momente. Zum ersten Mal ließen die beiden Prinzen die Kameras ganz dicht an sich heran – ausgerechnet sie, die hautnah miterlebt haben, wie die Paparazzi einst ihrer Mutter Diana zugesetzt haben. Diesmal suchen sie selbst die Zusammenarbeit mit den Medien, um über Diana zu sprechen und um, wie es William ausdrückt, „eine Seite von ihr zu zeigen, die andere bislang noch nicht gesehen haben“.
Vor 20 Jahren, am 31. August 1997, kam Lady Di bei einem Autounfall in Paris ums Leben. 36 Jahre erst war sie alt, die Kinder gerade 15 und zwölf. In diesen Wochen steigen die Sender in den Rummel rund um den Todestag voll ein: Bereits am Sonntag um 14.45 Uhr zeigt das ZDF den Spielfilm „Diana“ mit Naomi Watts. Besonders die Briten zerrissen den Film von Oliver Hirschbiegel („Der Untergang“) als „billig und freudlos“.
Reißerisch dagegen die Dokumentation „Diana – Die größten Geheimnisse der bekanntesten Frau der Welt“, die RTL am 27. August um 19.05 Uhr zeigt. Der Sender verspricht „intime Interviews und bewegende Bilder“.
Eine „mitreißende Dokumentation“ kündigt n-tv an: „Jagd auf Diana – Mit Blitzlicht in den Tod“ läuft am 29. August (20.15 Uhr). Dianas langjähriger Leibwächter Ken Wharfe soll „nie da gewesene Einblicke in das Leben der ‚Volksprinzessin‘“ geben.
Die vom britischen Sender ITV erstellte Doku, die die ARD am kommenden Montag zeigt, ist die Einzige, an der die königliche Familie mitwirkte. Das ermöglicht es, Seiten Dianas vorzustellen, die man in dieser Intensität noch nicht gesehen hat. Anhand privater Fotos und Interviews mit Freunden der Prinzessin werden die lebenslustige und die liebevolle Diana gezeigt. „Ein totaler Kindskopf“ sei sie gewesen, so Harry, immer zu Streichen aufgelegt, und ihren Söhnen habe sie geraten: „Bau so viel Mist, wie du willst. Lass dich bloß nicht erwischen.“
Kindskopf Diana
Was nur gestreift wird, ist die andere Seite: die unglückliche Diana mit ihrer Depression, ihrer Bulimie und den Selbstmordversuchen. Ganz kurz spricht es ihr Bruder Earl Spencer an: Sie habe aufgrund der traumatischen Scheidung ihrer Eltern „ein Bündel von Trauer und Unsicherheit mit sich herumgeschleppt“. Ansonsten konzentriert sich die Doku lieber auf Positives und zeigt ausführlich die karitative Arbeit der Prinzessin etwa für Landminenopfer, die heute William und Harry übernommen haben. Unterlegt wird das alles leider viel zu oft von sanftem Klaviergeklimper. So viel Süßlichkeit hat Diana nicht verdient.
Fazit: Intimes und berührendes Porträt einer Ikone.
ARD, Montag,
20.15 Uhr