Berlin. . Vor 20 Jahren starteten drei noch ziemlich unbekannte Comedians eine Fernsehserie, in der sie alles parodierten, was sie in der Kindheit geliebt hatten: „Winnetou“, „Raumschiff Enterprise“, die „Sissi“-Filme. Die „Bullyparade“ sollte Kult werden, aber das dauerte eine Weile. Und so richtig ging es eigentlich erst los, als Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian die Winnetouch-Parodie zu einem Kinofilm erweiterten. „Der Schuh des Manitu“ ist mit 14,5 Millionen Zuschauern immer noch der erfolgreichste deutsche Film. Heute spielt Tramitz in der Vorabendserie „Huber und Staller“, Kavanian steht auf der Bühne, und Herbig drehte zahlreiche Filme, als Schauspieler wie als Regisseur. Nun aber, 20 Jahre nach der ersten Staffel, kommen sie wieder zusammen. „Bullyparade – Der Film“ (Kinostart: 17. August) vereint die alten Figuren.
Vor 20 Jahren starteten drei noch ziemlich unbekannte Comedians eine Fernsehserie, in der sie alles parodierten, was sie in der Kindheit geliebt hatten: „Winnetou“, „Raumschiff Enterprise“, die „Sissi“-Filme. Die „Bullyparade“ sollte Kult werden, aber das dauerte eine Weile. Und so richtig ging es eigentlich erst los, als Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian die Winnetouch-Parodie zu einem Kinofilm erweiterten. „Der Schuh des Manitu“ ist mit 14,5 Millionen Zuschauern immer noch der erfolgreichste deutsche Film. Heute spielt Tramitz in der Vorabendserie „Huber und Staller“, Kavanian steht auf der Bühne, und Herbig drehte zahlreiche Filme, als Schauspieler wie als Regisseur. Nun aber, 20 Jahre nach der ersten Staffel, kommen sie wieder zusammen. „Bullyparade – Der Film“ (Kinostart: 17. August) vereint die alten Figuren.
Im Berliner Hotel Four Seasons erscheinen alle auf die Minute pünktlich und bestens aufgelegt. Von einem Zerwürfnis, das es Gerüchten zufolge gegeben haben soll, keine Spur. Nur Tramitz platziert sich auf dem Sofa auffallend weit von den beiden anderen.
Sie rücken so weit ab. Soll uns das irgendetwas sagen?
Tramitz: Nein, gar nicht. Wir sitzen nur so oft zusammen die letzte Zeit, da dachte ich, ich setz mich mal woanders hin.
Mussten Sie sich erst wieder zusammenfinden?
Herbig: Wir haben uns natürlich alle die Frage gestellt, ob es überhaupt Sinn macht. Ob wir darauf noch mal Bock haben. Wenn einer von uns gesagt hätte: „Ich sehe mich da nicht mehr“, dann wäre es das auch gewesen.
Warum haben Sie damals überhaupt aufgehört? Man hörte immer mal, Sie hätten sich verkracht, hätten sich voneinander befreien müssen. War da etwas dran?
Herbig: Ja, das haben wir auch gelesen.
Kavanian: In meiner Erinnerung ist es so: Wenn man so viel Zeit miteinander verbringt, entsteht irgendwann bei jedem der verständliche Wunsch, etwas Eigenes zu machen. Wie sagst du immer so schön, Bully? Ein Soloalbum machen, sich selber ausprobieren. Bei mir war es einfach der Wunsch, in Zivil auf die Bühne zu gehen, mit Menschen zu kommunizieren – Stand-up-Comedy zu machen.
Herbig: Wir haben über sechs Jahre lang massiv „Bullyparade“ betrieben. Wir hockten permanent aufeinander. Wir haben unsere Frauen weniger gesehen als uns. Das war fast schon ein Ehe-ähnlicher Zustand. Bei der fünften Staffel haben wir das erste Mal gesagt, jetzt könnten wir es auch mal gut sein lassen. Dann kam aber „Der Schuh des Manitu“, und plötzlich ging’s erst richtig los. Das war wie ein Brandbeschleuniger. Es ist ja nicht so, dass alle von Anfang an die „Bullyparade“ sehen wollten und deshalb ins Kino gerannt sind. Erst durch den Kinoerfolg wurde auch die Show erfolgreich. Also haben wir gesagt, machen wir halt noch ne Staffel.
Andere hätten Sie bekniet, auch noch eine siebte und achte zu drehen.
Herbig: Es hat auch wehgetan aufzuhören. Man hat uns sogar eine Überraschungsshow produziert. Wir haben die letzte Show aufgezeichnet, das Publikum saß noch da. Plötzlich kam Barbara Schöneberger die Treppe runter und sagte: Jetzt machen wir mal eine „Bullyparade“ für euch. Das ist nie gesendet worden. Aber da kamen plötzlich Anke Engelke, Bastian Pastewka, Michael Mittermeier, Olli Dittrich und haben „Bullyparade“ gemacht, inklusive Einspieler mit Thomas Gottschalk. Wir drei saßen da und haben geheult.
Haben Sie sich zwischendurch mal auf ein Bier getroffen? Oder gab es wirklich eine Phase, wo Sie sich voneinander entwöhnen mussten?
Tramitz: Es gab erst mal eine Pause. Aber wir haben uns trotzdem immer wieder getroffen.
Herbig: Den Rick kenne ich jetzt seit 30 Jahren, da gab es schon vorher eine Freundschaft, die ist natürlich geblieben.
Tramitz: Und du hast mich damals mit deinem kleinen Sohn besucht.
Herbig: Der hat dich aber sofort angespuckt!
Tramitz: Ich wollte ihn halt unbedingt in den Arm nehmen.
Herbig: Ich habe noch gewarnt, der spuckt noch.
Tramitz: In der Sekunde ist es passiert!
Sind Sie in den letzten Jahren noch auf die „Bullyparade“ angesprochen worden?
Kavanian: Am Flughafen, auf Tournee, auf der Straße, überall wurden wir gefragt. Mittlerweile gibt es ja auch Leute, die sagen: „Ich kenn dich aus meiner Kindheit.“ Das ist dann schon irritierend.
Herbig: Oder: „Meine Mutter ist ein Riesenfan.“
Tramitz: Solange es die Mutter ist, geht’s. Bei „Hubert und Staller“ heißt es schon: meine Oma.
Und ist das jetzt wirklich der Abschied?
Herbig: Wir haben jetzt fünf Episoden gedreht. Theoretisch könntest du von jeder ein Spin-off machen. Aber das war nicht die Idee. Die Idee war schon, sich jetzt mit Würde von dieser Art der Parodie zu verabschieden.