Berlin. Altbundespräsident Christian Wulff soll als Prokurist für ein türkisches Mode-Label arbeiten. Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ ist Wulff seit Ende April für die Firma Yargici tätig. Der Geschäftsführer des Unternehmens in Deutschland, Erik Schaap, sagte, Wulff begleite die Firma seit dem Markteintritt Anfang 2016 juristisch. „Im Grunde war es Herr Wulff, der das Unternehmen dazu motiviert hat, in Deutschland zu starten“, sagte Schaap der „Bild am Sonntag“. Eine Mitarbeiterin Wulffs sagte der Zeitung, aus rechtlichen Gründen keine Angaben zur Höhe des Verdienstes geben zu können.

Altbundespräsident Christian Wulff soll als Prokurist für ein türkisches Mode-Label arbeiten. Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ ist Wulff seit Ende April für die Firma Yargici tätig. Der Geschäftsführer des Unternehmens in Deutschland, Erik Schaap, sagte, Wulff begleite die Firma seit dem Markteintritt Anfang 2016 juristisch. „Im Grunde war es Herr Wulff, der das Unternehmen dazu motiviert hat, in Deutschland zu starten“, sagte Schaap der „Bild am Sonntag“. Eine Mitarbeiterin Wulffs sagte der Zeitung, aus rechtlichen Gründen keine Angaben zur Höhe des Verdienstes geben zu können.

SPD und Linke kritisierten den neuen Job des früheren Staatsoberhauptes scharf. „In der Regel übernehmen Altbundespräsidenten Ehrenämter und werden nicht Prokuristen von Modefirmen“, kritisierte der stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Ralf Stegner in der „BamS“. „Der lebenslange Ehrensold wird schließlich gewährt, damit ehemalige Staatsoberhäupter nicht gezwungen sind, sich etwas dazu verdienen zu müssen.“

Wulff erhält einen Ehrensold von mehr als 200 000 Euro im Jahr als Ex-Bundespräsident. Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht forderte, Gesetze über die finanzielle Ausstattung von Altbundespräsidenten zu ändern. „Es kann nicht sein, dass Wulff jährlich 236 000 Euro vom Steuerzahler erhält und private Einkünfte überhaupt nicht angerechnet werden.“ Ihre Partei werde dazu einen Antrag stellen, kündigte sie an.

Wulff war im Februar 2012 nach der Einleitung staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsnahme als Bundespräsident zurückgetreten. Unter anderem ging es um Vergünstigungen, die er bei privaten Urlauben bekommen haben soll. Er hatte das höchste Staatsamt insgesamt nur 20 Monate inne. Ob er dennoch den vollen Ehrensold erhalten soll, wurde in der Öffentlichkeit stark diskutiert. 2014 wurde Wulff von den Vorwürfen vor Gericht freigesprochen. Er eröffnete eine Anwaltskanzlei in Hamburg.