Heidelberg. . Jubelnde Menschen, die stundenlang ausharren, um einen Blick auf das glamouröse Paar zu erhaschen. Union-Jack-Fahnen an den Fenstern, dazu Politiker, die Prinz William und Herzogin Kate mit ausgesuchter Freundlichkeit die Stadt zeigen: Es ist der zweite Tag der Deutschland-Reise der britischen Royals. Am Mittwoch war das Paar mit seinen Kindern in Berlin empfangen worden. Am Donnerstag nun ging es zu zweit für einige Stunden ins baden-württembergische Heidelberg.

Jubelnde Menschen, die stundenlang ausharren, um einen Blick auf das glamouröse Paar zu erhaschen. Union-Jack-Fahnen an den Fenstern, dazu Politiker, die Prinz William und Herzogin Kate mit ausgesuchter Freundlichkeit die Stadt zeigen: Es ist der zweite Tag der Deutschland-Reise der britischen Royals. Am Mittwoch war das Paar mit seinen Kindern in Berlin empfangen worden. Am Donnerstag nun ging es zu zweit für einige Stunden ins baden-württembergische Heidelberg.

Die erste Station ist alles andere als ein leichter Auftakt. Am Donnerstagvormittag stehen William (35) und Kate (35) in weißen Kitteln in einem Labor des Deutschen Krebsforschungszentrums. Dort treffen die Hoheiten auf einen Landsmann – den britischen Arzt Michael Milsom. „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich einmal meinem zukünftigen König meine Forschung präsentieren darf“, sagt der stolz. Er soll William und Kate erklären, wie ein fehlgesteuertes Gen in Blutstammzellen eine besonders aggressive Form von Blutkrebs auslösen kann. William – ganz Gentleman – lässt seine Frau mit den Worten „Ladys first“ zuerst ins Mikroskop der Forscher blicken. Später trifft das Paar eine Krebspatientin und einen Mann, der Hoffnung verkörpert: Harald zur Hausen, der 2008 den Medizin-Nobelpreis bekam. Mit seiner Forschung legte er den Grundstein für die Entwicklung eines wichtigen Impfstoffes. Ungeachtet des EU-Austritts der Briten kündigt William an, den Austausch auf Forscherebene fördern zu wollen.

Die Kinder sind nicht dabei

Die Fotos, die aus dem Krebsforschungszentrum um die Welt gehen, wirken wie ein Bruch zu den unbeschwerten Bildern aus der Hauptstadt. Ihre kleinen Kinder haben die jungen Eltern gar nicht erst mitgenommen an den Neckar: Prinz George (3) und Prinzessin Charlotte (2) sind zur Enttäuschung vieler Heidelberger in Berlin geblieben.

Dass die Royals in die Hauptstadt der deutschen Romantik kommen, ist kein Zufall – so wie jedes Detail ihres Deutschland-Besuchs geplant ist: Kate trägt den Titel Herzogin von Cambridge, und das ist die Partnerstadt von Heidelberg. Nach dem Treffen mit den Forschern schenkt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dem Paar eine Kuckucksuhr und – für die Kinder – Teddybären. Kretschmann und seine Frau Gerlinde begleiten William und Kate auch bei ihrem Spaziergang durch die abgesperrte Altstadt. „Dieser Besuch ist eine enorme Ehre für uns“, schwärmt Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos).

Im Zentrum hat die Stadt einen deutsch-britischen Markt aufbauen lassen. Bauern, Winzer und Bäcker präsentieren ihre Waren. Auf der Speisekarte: Fish and Chips und Currywurst. William beweist, dass er die Kunst des Smalltalks beherrscht: Einen Winzer fragt er, ob der immer Wein trinken müsse – und witzelt dann, Winzer sei ein „hard job“. Am Stand nebenan lobt er die angebotene Naturlimo. „Ohne künstliche Stoffe? Das ist fantastisch.“

Später steigen er und seine Frau in Boote. Auf dem Neckar rudern die beiden mit zwei gemischten Mannschaften aus Heidelberg und Cambridge um die Wette. Zur Erinnerung gibt es Medaillen mit der Gravur „Heidelberg Royal Regatta 2017“. Der Oberbürgermeister beobachtet die gut gelaunten Gäste und die vielen Fotografen und Fernsehteams. Heidelberg werde von dem Aufenthalt lange zehren, glaubt er und verweist auf die Werbewirkung „im Millionenbereich“.

Für William und Kate ist es jedoch ein kurzer Besuch. Noch bevor die Boote nach dem Rennen richtig trocken sind, machen sie sich auf den Weg zurück nach Berlin. Die Kinder warten.