Berlin. . Der kleine Prinz ist müde. Bei der Ankunft der Royals in Berlin verlässt George, drei Jahre alt und Dritter der britischen Thronfolge, als Erster die Maschine. Er reibt sich die Augen und hängt sich an die Hand seines Vaters William. Schwester Charlotte (2) sitzt zuerst auf dem Arm von Mutter Kate, dann geht die Familie Hand in Hand über den Flughafen.

Der kleine Prinz ist müde. Bei der Ankunft der Royals in Berlin verlässt George, drei Jahre alt und Dritter der britischen Thronfolge, als Erster die Maschine. Er reibt sich die Augen und hängt sich an die Hand seines Vaters William. Schwester Charlotte (2) sitzt zuerst auf dem Arm von Mutter Kate, dann geht die Familie Hand in Hand über den Flughafen.

So beginnt der erste Deutschlandbesuch von Prinz William mit Frau und Kindern – der vielleicht beliebtesten Markenbotschafter Großbritanniens in einer Zeit, in der das Land mit seinem Brexit-Votum den Europäern viel Ärger einbrockt.

Erste Station: Bundeskanzleramt, Mittagessen mit Angela Merkel (63, CDU). Sie unterhalten sich unter anderem über Europa, wie das Bundespresseamt angekündigt hat. Nach draußen dringt wie üblich erst mal nichts. Aus dem schwarzen Jaguar stiegen nur William und Kate, die Kinder haben frei. Aufwendige militärische Ehren gibt es nicht.

Es geht um Freundschaft – #Freundship ist denn auch in einer Mischung aus Englisch und Deutsch eines der Schlagwörter zu dem Besuch im Netz. So oder so, schöne Bilder zu produzieren ist nun mal die wichtigste Aufgabe des britischen Königshauses. Dazu gehört natürlich ein Gang durch das Wahrzeichen Brandenburger Tor, wo Bürger die Gelegenheit für einen Blick auf die Royals haben.

Hunderte Besucher jubeln dem Paar zu. Viele von ihnen haben britische und deutsche Fähnchen dabei, einige nutzen Regenschirme mit Union-Jack-Druck als Sonnenschutz. Denn nicht nur die Royals strahlen, auch die 27 Grad sorgen für Hitzewallungen.

Kate und William sind zum Plaudern aufgelegt: Minutenlang sprechen die beiden 35-Jährigen mit den Royal-Fans. Nach ihrer Begegnung mit Kate und William sagt Studentin Susanne Kerle, die heute die Uni geschwänzt hat: „Die beiden sind wirklich so sympathisch, wie sie im Fernsehen rüberkommen!“

Die Reise der jungen Royal-Generation hat aber nicht nur glamouröse, sondern auch ernste Momente. Vom Brandenburger Tor geht es zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Den Rundgang durch die zugehörige Ausstellung nennt Prinz William „sehr bewegend“. Die beiden sprechen intensiv mit dem Holocaust-Überlebenden Leon Schwarzbaum, der wie Williams Großvater Prinz Philip 96 Jahre alt ist. Die Royals stellen Fragen, lassen sich Fotos zeigen.

Weiter geht es ins Plattenbauviertel Marzahn, wo Kate und William Straßenkinder treffen und Teresa Enke kennenlernen, die Witwe des Torhüters, der sich 2009 das Leben nahm. Ihre Stiftung macht auf Depressionskrankheiten aufmerksam. Dieser Termin ist gerade für den Prinzen mehr als Routine. Vor dem 20. Todestag von Prinzessin Diana haben sowohl William als auch sein Bruder Harry öffentlich über das Trauma gesprochen, das der Unfalltod ihrer Mutter bei ihnen ausgelöst hat.

Ausklingen sollte der Tag typisch britisch: Mit Tee bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue und einer späten Geburtstagsfeier für die Queen in der Residenz des britischen Botschafters. Elizabeth II. ist dieses Jahr 91 Jahre alt geworden. Nächste Station der Deutschlandreise am heutigen Donnerstag: Heidelberg, mit einem Ruderrennen auf dem Neckar. Noch mehr schöne Bilder für Großbritanniens Imagepflege.