. „Hallo, hier ist der Idiot, der auf der Startbahn gelandet ist!“ Dieses erfrischend offene Pilotengeständnis an den Flughafen-Tower, im Originalton festgehalten, hätte gut zu Abenteurer Indiana ­Jones gepasst. Oder, in einem anderen Universum, zu Han Solo. Noch besser: zu beiden. Denn der zerknirschte Pechvogel, der im Februar beim Anflug auf einen Flughafen in Kalifornien Start- und Landebahn verwechselte, ist Jones und Solo in Personalunion: Harrison Ford.

„Hallo, hier ist der Idiot, der auf der Startbahn gelandet ist!“ Dieses erfrischend offene Pilotengeständnis an den Flughafen-Tower, im Originalton festgehalten, hätte gut zu Abenteurer Indiana ­Jones gepasst. Oder, in einem anderen Universum, zu Han Solo. Noch besser: zu beiden. Denn der zerknirschte Pechvogel, der im Februar beim Anflug auf einen Flughafen in Kalifornien Start- und Landebahn verwechselte, ist Jones und Solo in Personalunion: Harrison Ford.

Zu seinem 75. Geburtstag am Donnerstag widmet Kabel eins dem ewig jungen Hollywood-Star zwei lange Filmnächte. Den Auftakt macht „Air Force One“ (20.15 Uhr), der Ford von vielen Fans das Prädikat „Bester Film-US-Präsident aller Zeiten“ einbrachte. Auch „Firewall“ (23.35 Uhr, mit Paul Bettany), „Vertrauter Feind“ (Do., 1.45 Uhr, mit Brad Pitt) und „Das Kartell“ (Do. 20.15 Uhr, mit Willem Dafoe) gehören zu Thrillern der Extraklasse.

Vorsichtiges Porträt eines empathischen Darstellers

Doch das zentrale Element des Programms ist zweifellos die „Die Harrison Ford Story“ (22.35 Uhr). Mathilde Bernard (Regie) und Mark Koczmarczyk (Co-Autor) versuchen in ihrer Annäherung erst gar nicht, Enthüllungsgeschichten zu schreiben. Da wäre ohnehin nicht viel aufzudecken. Privat hat es Ford eigentlich nur mit seinen Bruchlandungen in die Klatschspalten gebracht. Das vorsichtige Porträt macht vielmehr eindrucksvoll klar, warum ihm, dem Empathie beruflich wie privat so unendlich wichtig ist, Sympathien entgegengebracht werden wie wohl keinem anderen Filmstar.

Zählt man die Einspielergebnisse aller seiner Filme zusammen, kommt man auf die stolze Summe von 4,74 Milliarden Dollar. Damit ist der Spross einer Künstlerfamilie aus Chicago einer der erfolgreichsten Schauspieler aller Zeiten. Dabei hatte Ford wegen seines schleppenden Karrierestarts in Los Angeles und um seine junge Familie ernähren zu können vorsichtshalber den Beruf des Zimmermanns erlernt.

Er ist aber auch einer der unnahbarsten, dem vieles an der Filmwelt zu oberflächlich ist, der Promi-Events nichts abgewinnen kann („Sonst würde ich mich mit Paris Hilton zeigen“) und nie Privates an die Öffentlichkeit dringen lässt. „Ich bin nicht schüchtern“, sagt er in der mit vielen Filmausschnitten bestückten Dokumentation, in der auch Filmpartner wie Kate Blanchett oder Michelle Pfeiffer, Fans und Kritiker zu Wort kommen. „Ich bin nur zurückhaltend.“ Und auf Hollywood-untypische Weise uneitel.

Dass er, darstellerisch eher Minimalist mit einem freilich unnachahmlichen selbstironischen Lächeln, als Indiana Jones und als Han Solo in der „Star Wars“-Saga (oder als Blade Runner) Ikonen­status erlangt hat, irritiert ihn eher: „Ich kann nicht auf ikonische Art spielen; was ist das, eine Ikone?“ Das Handwerk hat ihm einst Erfüllung gebracht, und ein gewissenhafter Handwerker ist er im Grunde bis heute geblieben, seit ihm vor mehr als vier Jahrzehnten George Lucas erst eine kleine Rolle in „American Graffiti“ und dann 1976 den Part des Han Solo anvertraute. „Ein Schauspieler ist nur der Assistent eines Geschichtenerzählers“, sagt Ford.