Köln. . Er ist der Mann, den sie Titan nannten. Ein Fels von einem Torwart, der gegnerische Stürmer biss, nach ihnen trat und sogar seine Mannschaftskollegen mitten auf dem Spielfeld durchrüttelte. Sein alter Teamkollege Mehmet Scholl (46) antwortete einst auf die Frage, wovor er Angst habe im Leben: „Vor Krieg und vor Oliver Kahn.“ Hat dieser Kahn auch eine sanfte Seite? Das will Sandra Maischberger (50) herausfinden – bei „Ich stelle mich“ im WDR.
Er ist der Mann, den sie Titan nannten. Ein Fels von einem Torwart, der gegnerische Stürmer biss, nach ihnen trat und sogar seine Mannschaftskollegen mitten auf dem Spielfeld durchrüttelte. Sein alter Teamkollege Mehmet Scholl (46) antwortete einst auf die Frage, wovor er Angst habe im Leben: „Vor Krieg und vor Oliver Kahn.“ Hat dieser Kahn auch eine sanfte Seite? Das will Sandra Maischberger (50) herausfinden – bei „Ich stelle mich“ im WDR.
Kahns Karriere ist lange vorbei, vor neun Jahren stand er das letzte Mal für den FC Bayern München auf dem Platz. Seitdem sucht der 48-Jährige seinen Weg. Er hat Sportmanagement studiert, betreibt eine Sportartikelfirma und arbeitet als Fußballexperte fürs ZDF. Ob er jemals Trainer oder Manager eines Vereins werde, wisse er nicht, sagt Kahn. Er sieht sich eher als Unternehmer. Aufschluss über den Privatmann Oliver Kahn gibt sein bester Freund Wolfgang in einem Einspielfilm. Er erzählt, wie Kahn „zu Hause mit der Lupe rumläuft“ und den Rasen im Garten mit Hang zur Pedanterie pflegt.
Maischberger konfrontiert den gebürtigen Karlsruher mit seinem schlechten öffentlichen Image. Ob er vom Ehrgeiz zerfressen sei, will sie von ihm wissen. Kahn streitet das ab: Er habe einfach früh gelernt zu kämpfen. „Ich war nicht das Mega-Talent“, sagt er und spricht über seine Anfänge beim Karlsruher SC, wo er bis zum Alter von 25 spielte. Als Jugendlicher sei er nie in Auswahlmannschaften berufen worden, um seinen Platz im Tor habe er kämpfen müssen. Irgendwann fing er an mit „exzessivem Krafttraining“, um sein Selbstbewusstsein zu stärken.
Keiner traute sich, Fehler zu machen
Kahn, der Aufsteiger. Dass sein Eifer schon zu Karlsruher Zeiten Überhand nahm, enthüllt ein ehemaliger Mitspieler. „Man hat sich im Training nicht getraut, Fehler zu machen“ – aus Angst, Kahn könnte wieder ausrasten. Später soll sich Alexander Famula (56), Kahns Konkurrent um den Platz im KSC-Tor, geweigert haben, mit ihm ein Hotelzimmer zu teilen – weil er fürchtete, dass Kahn ihm nachts ein Kissen aufs Gesicht drückt, um den Rivalen loszuwerden. Kahn tut das als „Schmarrn“ ab.
Vom Ehrgeiz getrieben, hat Kahn als Fußballer fast alles erreicht. Achtmal Deutscher Meister, Champions-League-Sieger, Vize-Weltmeister. In der Sendung spricht er auch darüber, wie ihn sein Hunger nach Erfolg innerlich ausbrannte. 1999 litt er am Burn-out. Ausgewiesene Kenner von Kahns Lebensweg haben all das schon mal gehört. Für alle anderen eröffnet „Ich stelle mich“ einen neuen Blick auf einen deutschen Sporthelden.
WDR, 21.45 Uhr