. Die Entscheidung fiel beim Skat. So jedenfalls will es die Sage. Bei stundenlangen Spielrunden soll der frühere Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Lothar Späth, seine Landeskollegen überzeugt haben. Ein Fernsehsender für Franzosen und Deutsche, der die Nachbarn näher zusammenbringen sollte: Das war die Idee, die Späth seit 1984 mit sich herumtrug, und die vor 25 Jahren, im Mai 1992, unter dem Namen Arte Wirklichkeit wurde.
Die Entscheidung fiel beim Skat. So jedenfalls will es die Sage. Bei stundenlangen Spielrunden soll der frühere Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Lothar Späth, seine Landeskollegen überzeugt haben. Ein Fernsehsender für Franzosen und Deutsche, der die Nachbarn näher zusammenbringen sollte: Das war die Idee, die Späth seit 1984 mit sich herumtrug, und die vor 25 Jahren, im Mai 1992, unter dem Namen Arte Wirklichkeit wurde.
Zum Sendestart wurde „Der Himmel über Berlin“ gezeigt. Der Kinofilm des Düsseldorfers Wim Wenders ist ein mehr als zwei Stunden langes poetisches Drama in Schwarz-Weiß. Keine leichte Kost, aber große Kunst. Bis heute ist Arte so etwas wie die hochgebildete Tante, der man zwar gern zuhört, sich aber gleichzeitig für die eigene Banalität schämt. Mit dem Image kann man in der Hauptzentrale in Straßburg gut leben, erklärt der stellvertretende Programmchef Bernd Mütter. „Wir machen ein anspruchsvolles Programm und bieten geistige Herausforderungen.“ 20 Millionen Zuschauern in der Woche gefällt das – auch wenn das für Deutschland einen Marktanteil von gerade einem Prozent bedeutet. Doch das sei gar nicht so wichtig, meint Mütter. „Ginge es uns nur um die Quote, müssten wir ein anderes Programm machen“, sagt der 39-jährige Ostwestfale.
Inzwischen ist der Sender in vielen Ländern zu empfangen
Schon im Gründungsstatut ist formuliert, welchen Auftrag Arte zu erfüllen hat. Der Sender soll die europäische Verständigung fördern und kulturelle Werte vermitteln. In den vergangenen Jahren ist aus dem deutsch-französischen Sender dabei schon fast eine europäische Anstalt geworden. Finanziert wird Arte zwar noch immer von ARD und ZDF auf deutscher Seite sowie France Télévisions, Radio France und dem französischen Staat auf französischer Seite. Doch mit neun europäischen Sendern wurden Kooperationen vereinbart. In Polen gibt es Arte-Sendungen auf Polnisch, in England auf Englisch und in Spanien auf Spanisch zu sehen. Ohne die Zusammenarbeit seien heutzutage aufwendige Spielfilme oder Dokumentationen nicht zu finanzieren, sagt Bernd Mütter. Und während in der Anfangsphase des Senders noch Wiederholungen das Programm bestimmten, werden heute Eigenproduktionen ausgestrahlt wie das „Arte Journal“, das Reportagemagazin „Re“ oder die Wissenssendung „Karambolage“, darüber hinaus Europa-Premieren wie die der US-Erfolgsserie „Breaking Bad“.
Zum Jubiläum aber wirft Arte einen Blick zurück. Im Internet haben Mitarbeiter des Senders Lieblingsstücke ausgewählt (arte.tv/25jahre). Dort werden Filmklassiker wie „Good Bye, Lenin!“ und „Lola rennt“ oder Dokumentationen wie die Weltkriegsserie „The War“ in der Mediathek angeboten. Von Samstag an steht dann das Fernsehprogramm im Zeichen des Geburtstags. In der Jubiläumswoche widmen sich thematische Nächte am Samstag der Wissenschaft, am Sonntag der klassischen Musik, am Mittwoch Kurzfilmen und am Freitag der Popkultur.
Zu den geplanten Sendungen zählt am 29. Mai die TV-Premiere des Wenders-Dramas „Everything will be fine“ (22.10 Uhr) mit Charlotte Gainsbourg. Am 1. Juni zeigt Arte dann die Miniserie „Manon, 20 Jahre“ (20.15 Uhr), die Fortsetzung der Serie „Dreimal Manon“ von 2013, in der die 15-jährige Protagonistin ihre kriminelle Karriere begann.