Das Ministerium hat entschieden, die Bewertungsvorgaben nach der schweren Englisch-Prüfung anzupassen. Es gab zahlreiche Proteste.
Nach Protesten von Schülern gegen eine als zu schwierig empfundene Englisch-Prüfung lenkt das NRW-Schulministerium ein. Die am meisten kritisierte Aufgabe zum Hörverstehen werde aus der Bewertung herausgenommen, teilte das Ministerium am Dienstag mit.
Außerdem erhielten die Lehrer einen größeren Spielraum bei der Bewertung der Prüfungsergebnisse. Wer will, soll die Klausur aber auch freiwillig nachschreiben können. Zuvor hatte es Proteste von Schülern und Lehrern gegeben. Eine Online-Petition für eine Wiederholung der Englisch-Klausur für den Mittleren Abschluss an Real- und Gesamtschulen hatte mehr als 44.000 Unterstützer.
Aufgabe zum "Hörverstehen" war schlecht zu verstehen
In der Englisch-Prüfung ging es um Apartheid und Südafrika. Zum "Hörverstehen" sollten die Schüler unter anderem Fragen zu einer Tonaufnahme von Prinz Harry beantworten. Aufgrund der Aussprache und der technischen Qualität der Aufnahme sei der Inhalt jedoch schlecht zu verstehen gewesen, sagte die Vorsitzende von Lehrer NRW, Brigitte Balbach.
Sowohl der Lehrerverband NRW als auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten sich für eine Wiederholung der Prüfung ausgesprochen."Es geht um ein faires Verfahren im Interesse der Schülerinnen und Schüler. Mit den angepassten Bewertungsvorgaben wollen wir sicherstellen, dass auch der diesjährige Jahrgang angemessen und fair bewertet wird", sagte Staatssekretär Ludwig Hecke.
Die Aufgaben für die Englischprüfung seien sorgfältig vorbereitet und von Fachlehrern auf den Schwierigkeitsgrad überprüft worden. Das Ministerium werde nun nachprüfen, weshalb die Aufgaben in diesem Jahr trotzdem besonders schwer ausfielen. (dpa)